Das Schmecken

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Unser Mund ist das Sinnesorgan, über das wir als kleines Kind unsere Welt erforscht haben. Kleine Kinder stecken ja deshalb alles in den Mund, weil sie die Dinge darüber wahrnehmen.
Noch früher, als Säuglinge, ist die Nahrungsaufnahme über den Mund, über das Saugen, unsere wichtigste Beschäftigung. Und wenn wir das Glück hatten von unserer Mutter gestillt zu werden, war das für uns verbunden mit Liebe, Vertrauen und einer ganz ursprünglichen Lust, der Lust am Leben.

Sei doch mal wieder Kind heute und nimm die Welt über deinen Mund wahr! Steck doch mal Dinge in den Mund oder mach dich auf die Suche nach allem was deine Geschmacksnerven anregt! Dafür kommt natürlich erstmal alles Essbare in Frage. Aber du kannst auch mal die Luft schmecken, oder eine Schneeflocke auf der Zunge oder deinen eigenen oder einen anderen Körper!

Schmecke ganz langsam! Und beobachte mal wie du das machst! Mit welchen Bereichen deines Mundes nimmst du wahr und auf welche Weise? Mit der Zunge, mit den Lippen, den Zähnen, über deine Mundschleimhaut, über deinen Gaumen? Was passiert dabei in deinem Mund?

Oder wie wäre es, wenn du deinen Mund selbst erforscht? So als würdest du mit ihm Liebe machen…
Denn wie du vielleicht gemerkt hast, durch das bewusste sinnliche Entdecken über den Mund, ist er ein äußerst sensibles Sinnesorgan.

Die hochsensiblen Schleimhäute und die Zunge sind genauso gut durchblutet wie die Vagina. Zudem laufen hier viele Nervenenden zusammen. Und sowohl in der Lippenschleimhaut als auch im Mundraum selbst gibt es zahlreiche Speicheldrüsen, die bei einer Reizung größere Mengen eines dichteren Sekrets abgeben, was sich manchmal wie eine Ejakulation anfühlen kann.

Außerdem gibt es ganz spezielle erogene Zonen im Mundraum, zum Beispiel oben am weichen Gaumen oder am Eingang zur Luftröhre.
Schenk dir doch mal eine kleine Mundmassage, mit deinen eigenen Händen oder auch mit einem leckeren Obst oder ähnlichem. Und entdecke deine ganz eigenen erogenen Zonen!

Das Riechen

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Unser Leben ist voller Gerüche. Und es kann überraschend sein das ganz bewusst wahrzunehmen und Düfte zu entdecken, von denen du bisher nichts geahnt hast oder sie noch nie in dieser Intensität erlebt hast.

Schau doch mal, was dir heute so in deinem Alltag begegnet! Vielleicht am Wegesrand, vielleicht in der Küche oder eben überall wo du gerade bist. Über Gerüche werden ja auch leicht Erinnerungen geweckt. Wenn du an etwas riechst, dann nimm dir mal Zeit dafür, atme den Duft tief in dich hinein und warte ab, ob aus deinem tiefsten Inneren Bilder aufsteigen. Verbinde dich mit den Bildern, die deinen Körper entspannen und öffnen …

Was erlebst du? Vielleicht wird dein Tag auf diese Weise heute zu einer aufregenden Reise …

Wie wäre es außerdem, wenn du dich selbst über deinen Geruchssinn erforscht?

Auf unsere Umfrage auf Instagram mit der Frage „Hast du heute schon an deiner Vulvina gerochen?“, haben immerhin 43% mit Ja geantwortet.
Wir hören aber auch immer wieder in Workshops oder von Klientinnen, dass sie ihren eigenen Geruch negativ bewerten und daher vermeiden oder sogar sich davor ekeln sich selbst zu riechen – vor allem den intimen Duft ihrer Vulvina.

Unachtsame und wertende Aussagen von Liebespartnern oder anderen Menschen können dazu natürlich beitragen. Und auch im gesellschaftlichen Kontext gibt es viele Wertungen zum Geruch der Vulva, so wie von der Pflege- und Kosmetik-Industrie die kommunizierte Erwartung, dass eine Vulva frisch und nach Parfum duften sollte. Das führt oft dazu, dass Frauen ihren eigenen Duft lieber verstecken und ihre Vulvinas mit duftenden Waschlotions und parfümierten Sprays traktieren, was nicht nur unsinnig ist, sondern leider auch zur Zerstörung deren natürlicher Hautflora führen kann. Eine Vulvina braucht nur Wasser und darf einen Geruch entwickeln, der eine moschusartige Basisnote hat und sehr individuell, täglich anders und unterschiedlich intensiv ist.

Steck doch mal wieder einen Finger in deine Vagina, halte ihn dir unter die Nase und lass mal wirken was du wahrnimmst. Das kannst du auch in deine Selbstliebe integrieren: Dich intensiv zu riechen, während du dich berührst, kann das zu einem ganzheitlicheren sinnlichen Erlebnis machen.

Und vielleicht magst du dir deinen Vaginaduft sogar als Parfum hinters Ohr tupfen. „Vabbing“ nennt sich das heute (= vagina + dabbing, dt. tupfen). Ein neuer Trend, aber eigentlich ein altes Mittel, um über die darin enthaltenen Pheromone Liebespartner anzulocken.