Smoke Sauna Sisterhood

SchauLust: Sauna, Schwesternschaft, Selbstermächtigung

 

Smoke Sauna Sisterhood ist ein zutiefst bewegender Dokumentarfilm von 2023 aus Estland. Regisseurin Anna Hints schafft mit poetischer Kraft und großer Sensibilität einen Raum, in dem Frauen sich öffnen, erzählen, schweigen – und gemeinsam ihre Gefühle ins Fließen bringen.

Im Zentrum steht die traditionelle Rauchsauna – ein uralter Ort weiblicher Zusammenkunft und Reinigung, körperlich wie seelisch. Bereits die Vorbereitungen werden liebevoll gezeigt: wie das Feuer behutsam entfacht, Birkenzweige gepflückt und das Wasser aus der Natur geholt wird. Alles folgt einem stillen Rhythmus, der weit mehr ist als Routine – ein Ritual des Ankommens und der Achtsamkeit.
Während der heiße Dampf die Kamera beschlägt und nackte Körper im Halbdunkel verschwimmen, beginnen die Frauen zu sprechen: über ihre tiefsten Verletzungen und größten Sehnsüchte, über Liebe und Verlust, über Gewalt und Selbstermächtigung. Ihre Stimmen sind leise und zugleich voller Kraft. Ihre Geschichten sind individuell – und zugleich kollektive weibliche Erfahrung. Dabei sind sie füreinander da, halten einander, wortlos und doch tief verbunden.

Die Kamera bleibt zurückhaltend, beobachtend, niemals voyeuristisch. Der Film lässt die Bilder atmen, das Schweigen wirken und Nähe entstehen. Man hört das Prasseln des Wassers auf heißen Steinen, das Singen und Tönen der Frauen, das rhythmische Schlagen der Birkenzweige – eine rituelle Geste der Befreiung. Immer wieder steigen sie, zu jeder Jahreszeit, in den kalten, manchmal eisbedeckten See – ein Akt der Lebendigkeit, des Loslassens, der Erneuerung.

Smoke Sauna Sisterhood ist kein Film, den man einfach nur sieht – man spürt ihn. Er geht unter die Haut, weil er so ehrlich ist, so roh, so berührend. Weil er zeigt, wie lebensnotwendig Räume sind, in denen Menschen einander zuhören, ohne zu urteilen. Räume, in denen Körper keine Objekte sind, sondern Zuhause. Räume, in denen Schweigen gebrochen und zugleich gehalten wird.

Ein poetisches, feministisches, zutiefst menschliches Werk. Und eine Einladung: zum Lauschen, zum Fühlen – und zum gemeinsamen Schwitzen.

Auch in der körperorientierten Arbeit von Mara und Vivien (Sexological Bodywork, Sexocorporel, Holistic Bodywork) geht es darum den eigenen Körper kennen und lieben zu lernen und darüber in die eigene Kraft zu kommen. Wenn du daran Interesse hast, dich in Einzelsessions oder gemeinsam mit deinem*r Partner*in begleiten zu lassen, schreib uns gerne an über info@orgasmic-woman.com oder kontaktiere Mara oder Vivien direkt über ihre eigenen Webseiten.

Poor Things

Film Poor Things
SchauLust: Bella liebt das Leben!

 

Der Kino-Film „Poor Things“ ist ein britischer Spielfilm von Giorgos Lanthimos aus dem Jahr 2023 und läuft aktuell in den Kinos.
Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alasdair Gray und wird von der Filmkritik als „feministische Frankenstein-Variation“, „urkomische Sex-Satire“ und „Steampunk-Update“ bezeichnet.

Bei den Filmfestspielen von Venedig erklärte der Regisseur: “Dieser Film ist vor allem die Hauptfigur Bella Baxter, dieses unglaubliche Wesen, und sie würde ohne Emma Stone, ein weiteres unglaubliches Wesen, nicht existieren.”
Und so ging es uns genauso wie den meisten Figuren im Film, vor allem den Männern, und vermutlich auch den meisten Zuschauer*innen: Wir sind dieser Bella Baxter von der ersten Sekunde an verfallen. Sie ist wild, sinnlich und voller Lebensenergie. Sie will sich und die Welt entdecken, erforschen und aus vollen Zügen genießen. Das sei ihr Entdeckerblut, sagt sie. Dem folgt sie ganz hemmungslos und selbstbewusst und lässt sich dabei von niemandem aufhalten. Und dabei – und gerade deshalb – ist sie atemberaubend schön!

Emma Stone selbst beschrieb ihre Rolle bei der Golden Globes Verleihung so:
Bella falls in love with life itself – rather than a person“ (Bella verliebt sich in das Leben selbst – und nicht in eine Person)

Der körperliche Genuss spielt dabei für sie eine große Rolle. Es ist wahrlich eine große Freude, ihr dabei zuzusehen, wie sie anfangs spielerisch ihre Möglichkeiten entdeckt: Wie sie sich bewegt, über ihre Stimme und mit Gegenständen Geräusche macht und am Tisch unbedarft aussortiert, was schmeckt und was nicht. Und wie sie schließlich erfährt, was sich mit Obst und Gemüse noch für Freuden erleben lassen.
Wunderbar die erste sexuelle Szene, in der sie am Tisch mit einem Apfel masturbiert und feststellt: „Bella hat etwas entdeckt … Wie ich mich selbst glücklich mache.

Als sie später auf ihrer Reise Martha trifft, eine Frau, die sehr viel älter ist als sie und die ihr erklärt, dass sie schon lange keinen Sex mit Männern mehr habe, ist Bella schockiert und sagt zu ihr:
Ich hoffe sie benutzen Ihre Hände zwischen Ihren Beinen, um sich glücklich zu machen!

Mit ihrem Liebhaber genießt sie anfangs Sex so oft wie möglich und versteht gar nicht, warum es nicht für alle das Wichtigste im Leben ist: „Warum machen das die Leute nicht ständig?“
Und als sie dann im Bordell und anderswo feststellen muss, dass die wenigsten Menschen ihre Bedürfnisse erfüllen können, fährt sie wieder nach Hause und gestaltet sich ihr Leben so, wie es ihr gefällt.

Bella, we love you!

Auch in der körperorientierten Arbeit von Mara und Vivien (Sexological Bodywork, Sexocorporel, Holistic Bodywork) geht es darum den eigenen Körper kennen und lieben zu lernen und darüber in die eigene Kraft zu kommen. Wenn du daran Interesse hast, dich in Einzelsessions oder gemeinsam mit deinem*r Partner*in begleiten zu lassen, schreib uns gerne an über info@orgasmic-woman.com oder kontaktiere Mara oder Vivien direkt über ihre eigenen Webseiten.

Empowerment

Die heilende Kraft des Entblößens
SchauLust: Entblößen und Empowerment

 

Der Netflix-Film „Die heilende Kraft des Entblößens“ (Originaltitel: Strip Down, Rise Up) ist ein Dokumentarfilm von Michele Ohayon von 2021, in dem es um die Befreiung der weiblichen Kraft durch sinnliche Bewegung im Rahmen des Pole-Dancing geht.

Die Schauspielerin Sheila Kelley hat mit ihrem Programm S-Factor und ihren Pole-Dance Studios den Tanz um die Strip-Stange in Therapie verwandelt. In dem Film wird eine Gruppe von AnfängerInnen begleitet, wie sie Pole-Dancing lernen und sich dabei mit ihrem Körper und seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Die meisten von ihnen haben sexuellen Missbrauch erlebt, alle haben ein Problem mit ihrem Körper und die wenigsten haben Erfahrung mit Tanz oder Körperarbeit.
Es ist sehr berührend, wie sie im Lauf der Zeit ihren Körper lieben lernen und ihre Sinnlichkeit entdecken. Und es ist beeindruckend zu sehen, wie kraftvoll, erotisch und voller Freude sie sich nach diesem Kurs bewegen!

Sheila erklärt ihre neue Sicht auf Pole-Dancing so: „Ich wusste, ich muss das vom männlichen Blick trennen. Ich habe es als Fitness beworben, um in Form zu kommen. S-Factor ist ein Lebensstil und bündelt Übungen für diejenigen, die sich als Frauen identifizieren. Durch die sinnlichen Bewegungen wird der Körper befreit.

„Befreiung“ – das ist es, worum es ihr eigentlich geht. „Wir verbieten den weiblichen Körper und beschneiden die Erotik der Frauen. Findet euren erotischen Körper! Es ist Zeit, dass Frauen ihre Macht ergreifen! Die Zeit ist jetzt! Und diese Macht ergreifen wir durch Bewegung! Ich glaube, dass eine neue Definition der Pole-Stange es jedem erlaubt seinen weiblichen Körper wiederzugewinnen. Ich kämpfe darum, dass Frauen sich selbst zurückerobern.

Dabei geht es nicht prinzipiell gegen Männer. Diese sind sogar eingeladen selbst das Pole-Dancing auszuprobieren oder die Frauen zu unterstützen. Aber sie kämpft gegen Diskriminierung und männliche Gewalt. Sheila Kelley nennt ihr Angebot selbst mal einen Fight Club für Frauen. Und diesen Kampfgeist transportiert auch der Film.

Vielleicht ist das, was in der Doku gezeigt wird, für unseren Geschmack etwas zu amerikanisch, mit viel Anfeuern und Applaus, und die Prozesse der Frauen vielleicht manchmal etwas zu ausführlich gezeigt. Dennoch finden wir, dass es insgesamt ein Film ist, der sehr empfehlenswert ist und Lust aufs Tanzen, Enthüllen und Entfesseln macht.

Auch in der körperorientierten Arbeit von Mara und Vivien (Sexological Bodywork, Sexocorporel, Holistic Bodywork) geht es darum den eigenen Körper kennen und lieben zu lernen und darüber in die eigene Kraft zu kommen. Wenn du daran Interesse hast, dich in Einzelsessions oder gemeinsam mit deinem*r Partner*in begleiten zu lassen, schreib uns gerne an über info@orgasmic-woman.com oder kontaktiere Mara oder Vivien direkt über ihre eigenen Webseiten.