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Mrz '23
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Ist das normal - Melanie Büttner
Ist das normal?

 

Das Buch „Ist das normal?“ mit dem Untertitel „Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst“ von Melanie Büttner, Alina Schadwinkel und Sven Stockrahm ist aus dem Sexpodcast auf ZEIT ONLINE mit dem gleichen Namen entstanden: eine Art Sprechstunde, bei der Menschen fragen zu Sex stellen können.

Dabei geht es um Fragen wie: Wer bin ich? Wer will ich sein? Was ist für mich guter Sex? Mit wem will ich Sex haben?. Es geht um Pornos und Phantasien, um Slow Sex und Sinnlichkeit, um BDSM und Fetisch, um sexuelle Identität und Orientierung.
Es geht um den Körper, um Anatomie, um Schönheit und Vielfalt, auch um Operationen und Piercings, Safer Sex und Krankheiten.

Schön, dass hier nicht nur die Vulva/Vagina/Klitoris und der Penis, sondern auch der Anus und der Aufbau des Beckenbodens vorgestellt wird. Nicht so schön, dass bei der Zeichnung des Beckenbodens wieder die KLEINEN und GROßEN SCHAMlippen auftauchen, die bei der Vulva Zeichnung INNERE und ÄUßERE VULVAlippen heißen, wie es eigentlich sein sollte!

Und es geht um Kommunikation beim Sex, Beziehungsdynamik und um Seitensprünge, Monogamie oder nicht, Dating-Apps und Online-Sex bis hin zu Problemen beim Sex, wie Erregungs- oder Orgasmusstörungen, fehlende Erektionen oder vorzeitige Ejakulation. Für diese werden hier verschiedene Gründe angeführt: vom Stress über den Einfluss von Pornos oder Drogen, bis hin zu körperlichen oder psychischen Problemen.

Das Buch endet mit dem Thema sexueller Gewalt und einer Liste von Therapie- und Beratungsstellen.

Ein sehr vielfältiges und umfassendes Buch also zum Thema Sexualität, das viele wertvolle Impulse und Hilfestellungen gibt (z.B. eine Liste mit 8 Zutaten für großartigen Sex, die sehr treffend ist). Und es gibt nur weniges, mit dem ich nicht einverstanden bin (z.B. mit dem Umgang mit Phantasien).

Letztendlich wollen die Autor*innen vor allem vermitteln, dass es „in der Sexualität nicht darum geht normal zu sein oder normal zu werden, sich einem Standard anzupassen. Es geht darum, zu finden, was einem selbst gefällt. Die eigenen Sehnsüchte ernst zu nehmen, sich zu fragen: Womit habe ich Spaß, was macht mich lebendig? Und sich von dem zu verabschieden, was uns überall vorgeturnt wird.“ Und das gelingt ihnen sehr gut!

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