Brüste, Frauen, Geschichten

100 Frauen, ihre Brüste, ihre Geschichten

 

„bare reality: 100 women, their breasts, their stories” (Nackte Realität: 100 Frauen, ihre Brüste, ihre Geschichten) von Laura Dodsworth gibt es unseres Wissens leider bisher nicht auf Deutsch, wir möchten es dennoch hier gerne vorstellen.

Laura Dodsworth hat auch noch die Bücher „womanhood: the bare reality“ und „manhood: the bare reality” veröffentlicht. Und allen drei Büchern ist gemeinsam, dass sie die Vielfalt zeigen: die Vielfalt von Körpern und ihren Geschichten. Es werden die Bilder von Menschen gezeigt, das heißt von ihren Körpern, ihren Brüsten bzw. ihren Genitalien. Ihre Gesichter sieht man nicht, sie bleiben anonym. Und das macht es vielleicht möglich, dass sie so ehrlich ihre Geschichten erzählen: die Geschichten ihrer Brüste bzw. ihrer Genitalien.

In dem Buch über Brüste heißt es im Vorwort von Soraya Chemaly: „Als Mädchen und Frauen lernen wir oft, über unsere sich verändernden Brüste aus der Perspektive zu denken, wie sie sich für andere Menschen anfühlen – insbesondere für Männer und Babies. Mit anderen Worten: Unterhalb der Gedanken an BHs und Badeanzüge denken wir an uns in Begriffen wie Sex oder Opfer, nackt und entblößt oder tröstend und nährend.“

Laura Dodsworth zeigt „Frauen von 19 bis 101 Jahre alt, Frauen mit gesunden Brüsten, oder Frauen die Brustkrebs hatten, Frauen verschiedener Ethnien und aus allen Gesellschaftsschichten, Brüste in allen Formen und Größen, heterosexuelle, lesbische, bisexuelle, asexuelle und Transfrauen.“ Über die Bilder und in den Texten erzählen sie von der Liebe und der Beziehung zu ihren Brüsten und auch von den Schwierigkeiten diese so anzunehmen und so schön zu finden wie sie sind („zu“ klein, „zu“ groß, „zu“ hängend, „zu“ asymetrisch). Sie erzählen von den Reaktionen anderer Menschen auf ihre Brüste und was das mit ihnen gemacht hat. Sie erzählen von Schönheits-Operationen und Umgang mit Krankheit und amputierten Brüsten.

Vielen Dank an diese Frauen, die sich so ehrlich nackt zeigen. Ich schließe mich Soraya Chemaly im Vorwort an: „Die hier versammelten Geschichten sind sowohl eine markante Gegenerzählung zur Objektivierung als auch eine lautstarke Ablehnung der Auswirkungen davon. … Ich bin Laura für diese erfrischende, radikale und aufschlussreiche Subjektivierung dankbar.“

Circlusion

Circlusion statt Penetration
Frage bei einer Lesung:

 

“Wie war das Pseudonym für <<Penetration>>, das Mara verwendet hat und was bedeutet es?”

Unsere Antwort:

 

Das Wort heißt “Circlusion” und kommt von lateinisch “circlus” → “circulus” = Kreis.

Circludieren bezeichnet das aktive Aufnehmen und Umschließen eines Fingers, Dildos oder Penis durch die Vagina. Es hat damit eine andere Qualität als der gewöhnlich verwendete Begriff “Penetration”. Hierbei geht es eher um ein selbstbestimmtes Aufnehmen – die Vagina wird aktiv.

Vielleicht magst du in Zukunft mal ganz bewusst darauf achten, wann deine Vagina etwas circludieren möchte.

Dieses und anderes Wissenswertes findest du auch in unserem Buch.

Auf unseren Lesungen laden wir auch immer dazu ein uns Fragen zu stellen, die wir dann beantworten. Wir freuen uns immer über diese Fragen und möchten sie auch hier gerne nochmal für euch beantworten.

Wenn du auch eine Frage an uns hast, schreib uns gerne an info@orgasmic-woman.com!

Weibliche Ejakulation?

Orgasmus Blog
Orgasmus Frage:

 

“Ich habe einige Male beim Orgasmus ein Ausfließen erlebt. Zum Thema weibliche Ejakulation möchte ich gern mehr wissen: Was ist das? Wozu dient es? Und ist es lustvoller mit??”

Unsere Antwort:

 

Liebe Unbekannte,

das Thema weibliche Ejakulation, auch Squirten genannt, ist ja ein Thema das in letzter Zeit immer mal wieder in der Literatur und in den Medien Beachtung fand. Dennoch gibt es immer noch Stimmen, die bezweifeln, dass es eine weibliche Ejakulation überhaupt gibt.

Was ist das?
Aus unserer Erfahrung heraus können wir bestätigen, dass es eine weibliche Ejakulation definitiv gibt. Und das Ejakulat ist nicht mit Urin zu verwechseln, was auch bereits wissenschaftlich nachgewiesen wurde.
Der Vorgang der Ejakulation ist allerdings noch nicht vollständig erforscht. Klar scheint, dass das Ejakulat eine Flüssigkeit ist, die von Drüsen produziert wird, die in der G-Zone (Ummantelung der Harnröhre) und in ihrer Nähe sitzen. Hervorgerufen wird sie vor allem über die direkte Stimulation der G-Zone, aber auch andere Stimuli können dazu führen.

Wozu dient es?
Es gibt die wissenschaftliche These, dass die Glukose im weiblichen Ejakulat die Beweglichkeit der Spermien fördert. Darüber hinaus ist uns bisher keine biologische Funktion bekannt. In anderen Kulturen steht die weibliche Ejakulation aber auch für die weibliche Kraft und das Ejakulat wird als „goldener Nektar“ bezeichnet und entsprechend geehrt.
Unserer Meinung nach ist das Ejakulieren auf jeden Fall eine von vielen Möglichkeiten sich als Frau orgasmisch zu erfahren. Manche Frauen kennen das schon seit ihrer Jugend und ejakulieren jedes Mal, wenn sie Sex haben. Manchen Frauen ist das fremd. Es gibt dazu auch die These, dass eigentlich alle Frauen ejakulieren, aber oft nicht nach außen durch die Harnröhre hinaus, sondern nach innen, in der Harnröhre zurück in die Blase, weil wir durch unsere Sauberkeitserziehung vor allem darauf trainiert wurden, Flüssigkeiten zurückzuhalten.

Ist es lustvoller mit?
Diese Frage ist unserer Meinung nach nicht zu beantworten, da das orgasmische Erleben von Frauen so unterschiedlich ist. Auf jeden Fall wird das Ejakulieren oft beschrieben als ein Gefühl des Loslassens, Fließenlassens, der Öffnung, Entspannung und Hingabe. Und stellt damit ein ganz anderes Erleben dar als ein, oft durch klitorale Stimulation hervorgerufener und mit Körperanspannung verbundener, Gipfelorgasmus. Was davon lustvoller ist, kann jede Frau nur selbst beurteilen. Fest steht, dass es bei starker Stimulation der G-Zone und gleichzeitiger Muskelentspannung den meisten Frauen möglich ist zu ejakulieren. Aber darum sollte unserer Meinung nach kein Hype und kein neues Diktat gemacht werden, in dem Sinn dass jede Frau üben muss zu ejakulieren.
Also bitte jage nicht dem ultimativen OrgasMuss nach! Höre besser auf den eigenen Körper und finde heraus worauf du Lust hast und wie du dich orgasmisch erleben möchtest.

Dabei wünschen dir viel Spaß!

Deine Mara + Vivien

Sinnlich orgasmisch?

Orgasmus Blog
Orgasmus Frage:

 

“Ich habe in diesen Tagen sinnliche Momente im Nichtsexuellen erlebt.
Selbstliebe und die Berührung durch andere funktionieren zur Zeit nicht gut. Wie komme ich dann zum Orgasmus, wenn die Verbindung zur sexuellen Ebene nicht klappt?”

Unsere Antwort:

 

Liebe Unbekannte,

um deine Frage beantworten zu können, wäre es gut zu wissen was du genau meinst mit sinnlichen Momenten.
Wir nehmen es mal wörtlich und interpretieren, dass du Momente erlebt hast, in denen du dich über deine Sinne (die Augen, die Nase, die Ohren, den Mund, die Haut) wahrgenommen hast. Und das ist ja tatsächlich auch der direkteste Zugang zu unserem Körper, den wir haben, und der in jedem Moment möglich ist.
Nehmen wir an du wachst morgens auf und deine Augen nehmen das wundervolle Bild der aufgehenden Sonne auf. Du saugst den Geruch von Kaffee ein, der in der Luft liegt. Du hörst das Zwitschern der Vögel, gehst in den Garten und spürst dabei das Gras unter deinen Füßen und die warme Luft auf deiner Haut. Dann pflückst du die erste Himbeere und lässt ihre Süße auf der Zunge zergehen. Das sind alles sinnliche Momente, die erstmal nichts mit deinen Genitalien zu tun haben.
Und doch … wenn du auf diese Weise mit allen Sinnen offen durchs Leben gehst, passiert ja etwas mit dir: Du spürst dich mehr und es kommt etwas ins Fließen. Das heißt, wenn du die Himbeere schmeckst, spürst du vielleicht nicht nur deinen Mund, sondern der Geschmack verteilt sich in deinem ganzen Körper. Genauso kann es mit Düften sein oder mit Berührung, mit allen Sinnen. Das kann so intensiv sein, dass dieses Erleben durchaus Orgasmen auslösen kann, oft im ganzen Körper, aber auch über eine starke Reaktion der Vulva, ohne dass sie berührt werden muss.

Die zweite Frage, die wir dir gerne stellen würden, ist die warum Selbstliebe und Berührung durch andere bei dir zur Zeit nicht gut funktionieren. Warum kannst du Berührung gerade nicht genießen? Und was genau möchtest du denn?
Um das herauszufinden, würden wir dir empfehlen dich mal in einem professionellen Rahmen mit dem Thema Berührung zu beschäftigen. Zum Beispiel bei einer Slow Touch Massage, die Langsamkeit mit Absichtslosigkeit verbindet und dadurch die Möglichkeit bietet sich dem Thema auf eine ganz behutsame Art zu nähern. Oder bei einer Yin Yang Massage, die in einem ganz geschützten Rahmen Blockaden löst und somit den natürlichen Fluss des Chi (deiner Lebensenergie) fördert.

Herzliche Grüße, deine Mara + Vivien