Hände waschen
Ein weiterer Tipp für die körperliche Selbstliebe!
Bring die Selbstliebe in deinen Alltag!
Gründliches Händewaschen ist ja ein Bestandteil unserer täglichen Fürsorge. Mach doch mal aus der lästigen Pflicht einen lustvollen Genuss!
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Ein weiterer Tipp für die körperliche Selbstliebe!
Bring die Selbstliebe in deinen Alltag!
Gründliches Händewaschen ist ja ein Bestandteil unserer täglichen Fürsorge. Mach doch mal aus der lästigen Pflicht einen lustvollen Genuss!
Der Netflix-Film „Die heilende Kraft des Entblößens“ (Originaltitel: Strip Down, Rise Up) ist ein Dokumentarfilm von Michele Ohayon von 2021, in dem es um die Befreiung der weiblichen Kraft durch sinnliche Bewegung im Rahmen des Pole-Dancing geht.
Die Schauspielerin Sheila Kelley hat mit ihrem Programm S-Factor und ihren Pole-Dance Studios den Tanz um die Strip-Stange in Therapie verwandelt. In dem Film wird eine Gruppe von AnfängerInnen begleitet, wie sie Pole-Dancing lernen und sich dabei mit ihrem Körper und seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Die meisten von ihnen haben sexuellen Missbrauch erlebt, alle haben ein Problem mit ihrem Körper und die wenigsten haben Erfahrung mit Tanz oder Körperarbeit.
Es ist sehr berührend, wie sie im Lauf der Zeit ihren Körper lieben lernen und ihre Sinnlichkeit entdecken. Und es ist beeindruckend zu sehen, wie kraftvoll, erotisch und voller Freude sie sich nach diesem Kurs bewegen!
Sheila erklärt ihre neue Sicht auf Pole-Dancing so: „Ich wusste, ich muss das vom männlichen Blick trennen. Ich habe es als Fitness beworben, um in Form zu kommen. S-Factor ist ein Lebensstil und bündelt Übungen für diejenigen, die sich als Frauen identifizieren. Durch die sinnlichen Bewegungen wird der Körper befreit.“
„Befreiung“ – das ist es, worum es ihr eigentlich geht. „Wir verbieten den weiblichen Körper und beschneiden die Erotik der Frauen. Findet euren erotischen Körper! Es ist Zeit, dass Frauen ihre Macht ergreifen! Die Zeit ist jetzt! Und diese Macht ergreifen wir durch Bewegung! Ich glaube, dass eine neue Definition der Pole-Stange es jedem erlaubt seinen weiblichen Körper wiederzugewinnen. Ich kämpfe darum, dass Frauen sich selbst zurückerobern.“
Dabei geht es nicht prinzipiell gegen Männer. Diese sind sogar eingeladen selbst das Pole-Dancing auszuprobieren oder die Frauen zu unterstützen. Aber sie kämpft gegen Diskriminierung und männliche Gewalt. Sheila Kelley nennt ihr Angebot selbst mal einen Fight Club für Frauen. Und diesen Kampfgeist transportiert auch der Film.
Vielleicht ist das, was in der Doku gezeigt wird, für unseren Geschmack etwas zu amerikanisch, mit viel Anfeuern und Applaus, und die Prozesse der Frauen vielleicht manchmal etwas zu ausführlich gezeigt. Dennoch finden wir, dass es insgesamt ein Film ist, der sehr empfehlenswert ist und Lust aufs Tanzen, Enthüllen und Entfesseln macht.
Auch in der körperorientierten Arbeit von Mara und Vivien (Sexological Bodywork, Sexocorporel, Holistic Bodywork) geht es darum den eigenen Körper kennen und lieben zu lernen und darüber in die eigene Kraft zu kommen. Wenn du daran Interesse hast, dich in Einzelsessions oder gemeinsam mit deinem*r Partner*in begleiten zu lassen, schreib uns gerne an über info@orgasmic-woman.com oder kontaktiere Mara oder Vivien direkt über ihre eigenen Webseiten.
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Ein weiterer Tipp für die körperliche Selbstliebe!
Wusstest du das schon? Unser Kiefer steht in direkter Verbindung zu unserem Becken!
Das heißt, um deine Beckenbodenmuskeln zu entspannen, kann es helfen deinen Kieferbereich zu lockern.
Hebammen wissen das und leiten die Frauen zum Beispiel an zu tönen während der Geburt. Beim Tönen, zum Beispiel bei dem langgezogenen „aaaaa“ öffnet sich der Mund weit, die Kiefermuskeln entspannen sich, und damit eben auch die Beckenbodenmuskulatur.
Aber nicht nur während einer Geburt ist das sehr unterstützend, sondern auch für deine Sexualität! Denn wenn dein Becken entspannt ist, kannst du in deinen Genitalien und auch in deinem ganzen Körper mehr spüren.
Deinem Kieferbereich selbst tut das natürlich auch gut, denn Stress setzt sich oft dort fest und kann zu dauerhaften Verkrampfungen und Schmerzen führen.
Spür einfach immer mal wieder hin, wie es deinem Kiefer gerade geht. Neigst du dazu die Lippen zusammenzuhalten, vielleicht sogar die Zähne aufeinander zu beißen? Dann öffne doch mal bewusst deinen Mund, gerne auch mal ganz weit, vielleicht kommt dann sogar ein Gähnen. Oder du machst ein wenig Mundgymnastik. Auch Grimassen schneiden kann gut tun. Und unterstütze das durch eine kleine Massage. Am Ende magst du vielleicht dein Gesicht in deine Hände legen, dir selbst ein Lächeln schenken und spüren wie es deinem Genital, deiner Vulvina jetzt geht.
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Ein weiterer Tipp für die körperliche Selbstliebe!
Unsere Brüste können das Tor zu unserer Sexualität sein!
Viele Frauen sagen, dass sie bei achtsamer Berührung ihrer Brüste eine direkte Verbindung zu ihrer Vulvina spüren.
Und Wissenschaftler sagen, dass die Areale der Brust und der Genitalien im Gehirn tatsächlich eng beieinander
liegen.
Außerdem ist unsere Brust ja der Körperbereich, in dem unser Herz schlägt und Liebe gefühlt wird.
Wir denken daher, dass es sich lohnt die Brust nicht nur als eine erogene Zone, sondern auch als den Bereich intensiven
Fühlens wieder zu erwecken und bewusst damit zu forschen.
Probier es mal aus!
Wenn du magst, reibe deine Hände, so dass sie ganz warm werden und lege sie dann auf deine Brüste, um diese einfach zu halten.
Schenke ihnen dabei deine ganze Aufmerksamkeit, schick deinen Atem dahin und beobachte was du wahrnimmst.
Am schönsten ist das natürlich mit nackten Brüsten!
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Ein weiterer Tipp für die körperliche Selbstliebe draußen, in der Natur.
Gibt es etwas Schöneres und Sinnlicheres, als dich mitten in eine Blumenwiese zu setzen?
Diese satten und strahlenden Farben zu genießen, den Blumenduft einzusaugen, die Bienen zu hören, wie sie von Blüte zu Blüte fliegen und deine Handflächen von den Gräsern kitzeln zu lassen?
So wie alles um dich herum lebt: blüht, schwirrt, kribbelt, duftet, darfst du auch deinen Körper und vor allem deine Vulvina lebendig sein lassen!
Eva hat ein Individuelles Orgasmic Woman Coaching gemacht und berichtet hier von ihren Erfahrungen:
“Vier Wochen lang sollte es jeden Tag mindestens 15 Minuten nur um mich und meine (sexuellen) Bedürfnisse gehen. Anschließend einem (noch) fremden Menschen wöchentlich darüber berichten. WOW!
Super aufgeregt und etwas verschämt klicke ich auf “Bestellen”.
Werde ich tatsächlich den vaginalen Orgasmus für mich entdecken? Wie wird der Austausch sein, möchte ich mich wirklich öffnen?
Uff… der Pulsator ist da – irgendwie größer und befremdlicher, als ich mir das vorgestellt hatte. Sehr komisch – ich inspiziere ihn von allen Seiten, schalte ihn an und lasse ihn in meiner Hand pulsieren, dann lege ich ihn auf meinen Bauch.
….
So sammle ich über vier Wochen jeden Tag neue Erfahrungen und diese sind breit gefächert: über die Freude, endlich entspannen zu können, die Unlust, mir jetzt Zeit für mich zu nehmen (Anderes ist doch viel wichtiger…), die Wertschätzung für mich selbst, die ich jeden Tag aufs Neue erfahre. Ich entdecke die Stimme meiner Yoni, sie sagt mir was sie möchte. Ob sie nur gehalten werden will, oder ob ich ein Experiment wagen möchte.
Wöchentlich tausche ich mich mit Vivien aus und freue mich darauf, von meiner Woche zu berichten – sie gibt mir tolle Ratschläge was ich noch ausprobieren kann oder stellt die richtigen Fragen, sodass ich das Erlebte besser einordnen kann. Ich fühle mich sehr wohl im Austausch und bin froh, dass mich jemand auf meiner Reise begleitet und anleitet.
Am Ende ein für mich überraschendes Ergebnis: der Drang, den vaginalen Orgasmus zu erleben, ist in den Hintergrund getreten. Das ist überhaupt nicht schlimm, denn etwas viel krasseres ist passiert, mit dem ich nie gerechnet hätte:
Jeden Tag fühle ich mich freier, emanzipierter, werde entspannter, fühle mich richtiger mit meiner Lust, meiner Yoni, meinem Körper. Sogar den Menschen in meiner Umgebung fällt das auf. Sie sagen ich strahle förmlich. Ich schmunzle und schicke eine Lobeshymne an meine Yoni.
Der Grundstein ist gelegt. Ich kann es fühlen. Ich stehe zu mir und meinem Körper, es ist schön, mich selbst zu lieben. Die Reise ist noch nicht zu Ende – das mit dem vaginalen Höhepunkt steht noch auf meiner Liste, aber ich bin ihm schon ein ganzes Stück näher gekommen 😉 – und ich freue mich darauf, mich noch besser kennenzulernen.
Vielen Dank liebes Orgasmic-Woman-Team! Ich bin davon überzeugt, dass Ihr einen sehr wertvollen Beitrag dazu leistet, dass Frauen ihre Yonis feiern, ihren Körper annehmen lernen und einfach glücklich mit sich sind.
Illustration: Eva
“Ich habe in diesen Tagen sinnliche Momente im Nichtsexuellen erlebt.
Selbstliebe und die Berührung durch andere funktionieren zur Zeit nicht gut. Wie komme ich dann zum Orgasmus, wenn die Verbindung zur sexuellen Ebene nicht klappt?”
Liebe Unbekannte,
um deine Frage beantworten zu können, wäre es gut zu wissen was du genau meinst mit sinnlichen Momenten.
Wir nehmen es mal wörtlich und interpretieren, dass du Momente erlebt hast, in denen du dich über deine Sinne (die Augen, die Nase, die Ohren, den Mund, die Haut) wahrgenommen hast. Und das ist ja tatsächlich auch der direkteste Zugang zu unserem Körper, den wir haben, und der in jedem Moment möglich ist.
Nehmen wir an du wachst morgens auf und deine Augen nehmen das wundervolle Bild der aufgehenden Sonne auf. Du saugst den Geruch von Kaffee ein, der in der Luft liegt. Du hörst das Zwitschern der Vögel, gehst in den Garten und spürst dabei das Gras unter deinen Füßen und die warme Luft auf deiner Haut. Dann pflückst du die erste Himbeere und lässt ihre Süße auf der Zunge zergehen. Das sind alles sinnliche Momente, die erstmal nichts mit deinen Genitalien zu tun haben.
Und doch … wenn du auf diese Weise mit allen Sinnen offen durchs Leben gehst, passiert ja etwas mit dir: Du spürst dich mehr und es kommt etwas ins Fließen. Das heißt, wenn du die Himbeere schmeckst, spürst du vielleicht nicht nur deinen Mund, sondern der Geschmack verteilt sich in deinem ganzen Körper. Genauso kann es mit Düften sein oder mit Berührung, mit allen Sinnen. Das kann so intensiv sein, dass dieses Erleben durchaus Orgasmen auslösen kann, oft im ganzen Körper, aber auch über eine starke Reaktion der Vulva, ohne dass sie berührt werden muss.
Die zweite Frage, die wir dir gerne stellen würden, ist die warum Selbstliebe und Berührung durch andere bei dir zur Zeit nicht gut funktionieren. Warum kannst du Berührung gerade nicht genießen? Und was genau möchtest du denn?
Um das herauszufinden, würden wir dir empfehlen dich mal in einem professionellen Rahmen mit dem Thema Berührung zu beschäftigen. Zum Beispiel bei einer Slow Touch Massage, die Langsamkeit mit Absichtslosigkeit verbindet und dadurch die Möglichkeit bietet sich dem Thema auf eine ganz behutsame Art zu nähern. Oder bei einer Yin Yang Massage, die in einem ganz geschützten Rahmen Blockaden löst und somit den natürlichen Fluss des Chi (deiner Lebensenergie) fördert.
Herzliche Grüße, deine Mara + Vivien
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Unser Tipp für die körperliche Selbstliebe!
Durch das Kreisen deines Oberkörpers kannst du dich gut zentrieren und gleichzeitig darin beweglich bleiben.
Finde eine gute Sitzposition und spüre wie deine Beckenknochen auf dem Boden aufliegen und wo deine innere Mitte ist. Dann beginne langsam mit dem Oberkörper um diese innere Mitte herum zu kreisen.
Das Kreisen darf eine ganz fließende Bewegung sein. Lass dabei auch deinen Atem fließen!
Als Vorbereitung für deine Selbstliebe-Praxis kannst du dabei bewusst in deine Genitalien hinein spüren. Und wenn du magst, lege auch eine oder beide Hände dabei auf deine Genitalien und halte sie. Oder setze dich richtig auf deine Hand, so dass sie, vom Perineum (Damm) an, dein ganzes Genital umschließt.
Schenke deinem Genital deine ganze Liebe!
Die Autorin und Journalistin Katja Lewina hat an dem Orgasmic Woman Coaching mit der Online-Gruppe teilgenommen und teilt hier ihre Erfahrungen:
Unruhig tigere ich durch die Wohnung. Schon 22 Uhr, und ich habe es mir heute noch gar nicht selbst gemacht! Da muss ich gleich noch unbedingt ran. Nicht, dass ich Lust hätte. Aber die Selbstliebe-Challenge ist beschlossene Sache. Geschwänzt wird nicht, dafür bin ich viel zu rechtschaffen. Außerdem bin ich neugierig: Was verändert sich, wenn ich meiner Vulva täglich ungeteilte Aufmerksamkeit widme? Eigentlich bin ich in Sachen Selbstbefriedigung ja Profi. Ich weiß genau, was ich tun muss, um meinem Körper die schillerndsten Orgasmen zu entlocken, und dank meines abschließbaren Büros in einem Kreativhaus bin ich dafür nicht mal auf die Intimität meines Betts angewiesen. Mal mache ich es mehrmals am Tag, mal wochenlang gar nicht – meine Lust lässt sich nichts vorschreiben. Auch im Zusammenspiel mit anderen lässt sie sich nicht lumpen. Aber die Idee, mich sexuell weiterzuentwickeln, ist trotzdem da. Gerade jetzt, wo ich mich selbst kaum noch spüre. Seit Corona die Kontrolle über unseren Alltag übernommen hat, fühle ich mich mehr wie eine Maschine als wie ein sinnliches Wesen. Arbeiten trotz drei unbetreuter Kinder, nicht verzweifeln trotz ausbleibender Honorare, fröhlich sein, obwohl ich heulen möchte. “Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, sich Zeit für sich zu nehmen”, erklärt Mara, die zusammen mit Vivien, ihrer Partnerin in Crime, eine Praxis namens “Orgasmic Woman” betreibt – und ja, der Name ist hier Programm. Die nächsten 30 Tage werde ich mit fünf anderen Frauen an einem Online-Gruppencoaching teilnehmen. Täglich mindestens 15 Minuten Quality Time mit mir selbst, um meine Sexualität weiterzuentwickeln und mein orgasmisches Erleben zu steigern.
Zunächst ist da aber nur eins: Überforderung. Schon bei unserem ersten Zoom-Meeting geht es los. “Atmet durch eure Vulvina ein und wieder aus”, leitet Mara uns bei der anfänglichen Meditation an. Hallo? Also ich atme ja durch meine Nase. Das Verhältnis zu meinem Körper ist genauso pragmatisch wie zum Leben allgemein, weder glaube ich an die Heilkraft von Edelsteinen noch an die Macht von Tarotkarten. Ich probiere es dennoch. Stelle mir vor, wie mein Atem zwischen meinen Beinen emporgleitet und dann wieder zurück. Nach ein paar Atemzügen dann der Schreck: Es tut weh! In meiner sonst absolut gesunden und beschwerdefreien Vagina schmerzt irgendwas. “Unser Körper drückt oft etwas aus, was unser Kopf noch nicht verstanden hat. Versuch es nicht zu analysieren, sondern genauer zu spüren und dahin zu atmen”, schreibt Mara später in den Gruppenchat, und genau das werde ich ab jetzt mehrmals täglich tun. Denn der Schmerz meldet sich immer wieder, als ob meine Aufmerksamkeit etwas hochgeholt hätte, das im Alltag sonst keinen Raum findet.
Die Empfehlung lautet: einen festen Zeitpunkt für die tägliche Selbstliebe zu finden. Sofort bin ich neidisch auf all die jungen, kinderlosen Frauen aus dem Zoom-Meeting, die bestimmt keine Probleme damit haben, so etwas in ihren Alltag zu integrieren. Aber wie zum Henker soll das bei mir gehen mit Job und Kindern? “Vielleicht morgens den Wecker eine Viertelstunde früher stellen”, schlägt Vivien vor, und ich lache mich kaputt, denn mein eh schon kaum vorhandener Schlaf ist mir heilig. Also krieche ich, als die Kinder am ersten Abend endlich schlafen, in die Badewanne. Mit dabei: mein neuer Pulsator, ein Toy, das die Stoßbewegungen eines Penis nachahmt; die meisten von uns teilnehmenden Frauen haben ihn für die Sensibilisierung unserer vaginalen Nervenenden empfohlen bekommen. Ich bin neugierig, was das Ding wohl kann, spüre aber auch einen Widerstand gegen dieses schwarze große Etwas, dessen Stöße meinen ganzen Körper vibrieren lassen, als ich es in der Hand halte. Große Lust habe ich gerade auch nicht, trotzdem schiebe ich mir den Pulsator rein und lasse ihn pulsieren. Dabei streichele ich mich selbst und komme kolossal gut, gleich mehrmals hintereinander.
Ein unangenehmes Gefühl bleibt trotzdem zurück. Habe ich mich da etwa gerade selbst zum Sex gezwungen? Eigentlich wollte ich ja gar nicht. Erst recht nicht mit dem Pulsator, nach dem sich meine Vagina merkwürdig taub anfühlt. Beim Nachspüren merke ich: Dass ich meine eigenen Grenzen beim Sex, aber auch sonst im Leben nicht wahre und oft nicht einmal wahrnehme, kommt häufiger vor, als ich dachte. Was will ich? Diese Frage werde ich mir ab jetzt bei der Selbstliebe stellen, und die Antwort meines Körpers lautet: erstaunlich wenig. Für den Rest der Challenge heißt es für mich meist nur Hand auflegen, atmen, Becken schaukeln. Im Gegensatz zu sonst, wenn ich mich selbst berühre, ist da weder Erregung noch Wollen. Auch die vom Coachingprogramm vorgesehene Action reizt mich nicht. Wie jede Teilnehmerin habe ich nach dem Ausfüllen eines Fragebogens zu meinen sexuellen Gewohnheiten und Vorlieben ein individuelles Programm zugeschickt bekommen. Jede der vier Wochen ist einem Sinn zugeordnet, als Erstes ist der Sehsinn dran. Ich könnte also Vulvaformen in der Natur suchen, mir fremde Muschis angucken oder meine eigene im Spiegel betrachten. Zum Glück erinnern uns Mara und Vivien daran, das alles nur als Anregung zu verstehen und lediglich das zu machen, was sich stimmig anfühlt. Ich lasse das meiste davon zwar sausen, freue mich aber über die Fotos von Baumformationen und Wurzeln, die die anderen in den Chat schicken.
Dieser Chat ist überhaupt eine fantastische Ergänzung: Hier teilen wir alles, von genitalen Aha-Momenten über Enttäuschungen bis hin zu Hausmitteln gegen Vaginalpilz. Hin und wieder schalten sich auch Mara und Vivien ein und geben ihre Impulse dazu. Wie zum Beispiel als ich über die Ferientage mit den Kindern bei meiner Mutter lande. Drei Tage lang keine Sekunde für mich allein, nicht mal beim Schlafen. Wem ist schon nach Sexy Time, wenn die Mutter auf der anderen Seite der Wand liegt und der kleine Sohn neben einem im Bett schnarcht? Als wir wieder abreisen, habe ich eine aufkeimende Pilzinfektion im Gepäck – wie so oft, wenn ich mit meiner Mutter zusammen bin. “Sexualität und Herkunftsfamilie, das ist ein spannendes Thema”, schreibt Mara später, die bei Familienbesuchen ähnlich körperlich reagiert wie ich. “Ich habe schon so viel dazu gearbeitet, aber es bleibt eine Herausforderung.”
Was außerdem herausfordernd ist: dass meine Vagina auch außerhalb unserer täglichen Verabredung immer wieder wehtut oder zieht und meine Aufmerksamkeit will. Ich gebe ihr alles, was sie braucht. Atme in sie hinein, mache Katzenbuckel oder kreise mit dem Becken. Einmal ziehe ich sogar ein bestimmtes Kleid an, weil ich das Gefühl habe, sie könnte das mögen. Keine Spur mehr von meinem einstigen Pragmatismus in Sachen Körper. Meiner Pussy Wunsch ist mir Befehl. Und das zahlt sich Woche um Woche mehr aus. Allerdings ganz anders, als ich erwartet hätte.
“Wie ist euer Fazit?”, fragt Vivien in unserem letzten Call, und ich bin plötzlich traurig, dass die vier Wochen schon rum sind – auch wenn es mir zunehmend schwergefallen war, meine Selbstliebe-Sessions in den Alltag zu integrieren. Die Begleitung durch Mara und Vivien wird mir mindestens so fehlen wie der Austausch mit den anderen Frauen. Immerhin haben wir einen Monat lang unsere intimsten Gefühle miteinander geteilt, obwohl wir uns vorher überhaupt nicht kannten. Nein, ich habe keine besseren Orgasmen (okay, das wäre eh ambitioniert gewesen). Ich habe sogar weniger Lust auf Sex als vorher (was auch ein bisschen beruhigend ist, schließlich neige ich zum Über-die-Stränge-Schlagen). Dafür spüre ich aber mit einer ungeahnten Wucht, was ich will und was nicht, und zwar nicht nur, wenn es zur Sache geht. Mein Gefühl für mich selbst ist zurück, und wie das eben so ist bei fulminanten Comebacks: „Jetzt noch härter!” Mit wem will ich Zeit verbringen? Was will ich zum Frühstück? Und will ich wirklich schon wieder was bei Insta posten? Die Antwort ist sofort da und hat oft wenig mit den Automatismen zu tun, in denen ich sonst reagiere.
Gleichzeitig fallt es mir leichter, empathisch mit anderen Menschen zu sein und ihre Gefühle nicht auf mich zu beziehen. Mein Mann grummelt rum? Soll er ruhig machen, hat nichts mit mir zu tun. Meine Freundin wird pampig? Ich kann sie trotzdem in den Arm nehmen. Meine eigenen Grenzen wahrzunehmen macht mich tatsächlich zu einem besseren Menschen.
Viele alte Themen sind in diesen Wochen hochgekommen. Von der Vergewaltigung mit 15 bis zur Angst vor dem Ruin ist alles dabei. Überraschenderweise bringt mich aber nichts davon an den emotionalen Abgrund. Stattdessen folgt Selbsterkenntnis auf Selbsterkenntnis im 24-Stunden-Takt. Und das offenbar nur, weil ich mir Zeit für meine Yoni nehme. Keine Chance für mich, diesen Prozess rational zu erklären. Ich weiß nur eins: Es ist der Wahnsinn. Und Nachmachen dringend angeraten.
Bild von Katja Lewina: Lucas Hasselmann
Nika hat an dem Orgasmic Woman Coaching mit der Online-Gruppe teilgenommen und teilt hier ihre Erfahrungen:
„Der Workshop hat für mich einen Rahmen geschaffen, den ich mir so nicht genommen hätte. Es wäre vermutlich, wie das bei so vielen spannenden Projekten und potenziell brillanten Flausen in meinem Kopf der Fall ist, schlicht an der Umsetzung, an dem regelmäßigen Einbinden in meinen Alltag, gescheitert.
Selbstliebe ist mehr als kurz mal Hand anlegen, nicht nur beschränkt auf unsere Geschlechtsorgane. Grundsätzlich auch irgendwie klar, aber im Alltag ist es eben oft genau das: ein Mittel zum Zweck, der Weg zum Ziel.
Das Orgasmic Woman Coaching lädt ein, wieder besser zuzuhören und hierbei nicht auf fremde Stimmen, Vorstellungen und Ideale zu hören, sondern sich selbst zu lauschen und dabei auch Gefühle und Bedürfnisse zu entdecken oder erahnen, zu denen man im Moment vielleicht (noch) keinen Zugang gefunden hat.
„Orgasmisch“ heißt hierbei (entgegen meiner ersten Interpretation) nicht OrgasMUSS. Das Orgasmusziel ist sowohl bei partnerschaftlichem Sex als auch beim Solo-Sex häufig omnipräsent, dabei wird die Aufmerksamkeit auf die Zukunft gerichtet und kann folglich nicht im Hier und Jetzt sein. Irgendwie ein guter Punkt, oder?
Ein zweiter Teil des (Gruppen-) Coachings besteht aus dem Austausch mit anderen – ehrlich gesagt der Teil, auf den ich eigenbrötlerisch und selbstbezogen gerne verzichtet hätte, wäre er freiwillig gewesen. Ich meine, hat irgendjemand von euch Lust, sich mit völlig Fremden über Selbstliebe-Praxis, Unsicherheiten, Herausforderungen und Wow-Momente auszutauschen?
Hatte ich jedenfalls nicht, habe ich aber in den vier Wochen Coaching total zu schätzen gelernt. Vivien und Mara, die beiden Gründerinnen von Organsmic Woman haben einen wirklich schönen Rahmen geschaffen, in dem unsere Kleingruppe sich jede Woche über die vergangenen Tage austauschen konnte.
Ich war sehr überrascht, aber es hat eine (absolut vorhandene) andere Qualität, mit Fremden über Intimes zu sprechen als mit Vertrauten und der Austausch miteinander hat mich jedes Mal beflügelt in die nächste Selbstliebe-Woche getragen.
Viven und Mara leisten mit ihrer Arbeit einen absoluten Mehrwert und gehen achtsam, leidenschaftlich und offenherzig mit bestem Beispiel voran was das Thema Selbstliebe anbelangt.”
Den ganzen Artikel kannst du auf im Online-Magazin Im Gegenteil nachlesen.