Vulva Liebe

Buchtitel Liebe deine Vulva!
Vulva Liebe

 

„Liebe deine Vulva“ von der Gynäkologin Katharina Stör ist eine neue Entdeckung, die schon seit einigen Wochen in meinem Bücherregal steht. Als ich dann endlich reinschaute, war ich entzückt und wollte nicht mehr aufhören zu lesen!

Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Vulva, geschrieben von einer Gynäkologin, die den meisten ihrer Patientinnen erstmal erklären muss, was eine Vulva überhaupt ist.
So beginnt das Buch auch mit den Sätzen: „Seit langem juckt es mich an der Vulva, über die Vulva zu reden und zu schreiben. Diese Welt hat ein großes Vulva-Manko. … Obwohl die meisten Frauen gar nicht wissen, was sie zwischen den Beinen besitzen, und obwohl es die meisten Frauen gar nicht stört, dass sie nicht wissen, was sie zwischen den Beinen besitzen: die Vulva existiert.“

Katharina Stör berichtet immer wieder aus ihrer Praxis: von den Frauen, die aufgewachsen sind in einer Welt des Unwissens um die weibliche Sexualität und der absurden Erwartungen wie eine Frau zu sein hat. So berichtet sie zum Beispiel von ihrem Gespräch mit dem Vertreter von Intimlotions, der ihr aus tiefster Überzeugung zu erklären versucht, dass solche Lotions die Vagina (eine Vulva kennt er auch nicht) aufwerten und dass sich Frauen heute intime Makellosigkeit wünschen.

Am Ende vieler Kapitels gibt es einen kleinen Merksatz, wie es eigentlich sein sollte. Zum Beispiel zu diesem Kapitel: „Bitte merken: Die Reinigung mit Wasser im Intimgebiet reicht – mit einem sanften Abwischen oder Abbrausen von der Klitoris Richtung Po. Seifen und Pflegemittel stören die natürliche Flora von Vulva und Vagina, die für die Immunität sehr wichtig ist.“

Das Buch behandelst verschiedenste Themen, von Intimrasur über Zyklus, Menstruation und Wechseljahre bis zum Sex und Kinder(nicht)wunsch.

Nur zur Bedeutung der Vagina haben wir, als Orgasmic Woman, eine andere Auffassung als die Autorin, die schreibt: „die Vagina ist nur der circa zehn Zentimeter lange muskuläre Tunnel, der Vulva und Gebärmutter verbindet.“ Das stimmt zwar anatomisch, dennoch ist unserer Meinung nach das „nur“ nicht gerechtfertigt, denn auch die Vagina kann und darf eine große Rolle in unserer Sexualität spielen.
Aber nichtsdestotrotz wünsche ich mir viel mehr Gynäkologinnen wie diese und kann ihre Liebeserklärung an die Vulva nur wärmstens weiterempfehlen!

Vulva Poesie

Buchempfehlung Mythos Baubo
Vulva Poesie

 

Das Buch „Mythos Baubo oder Viva la Vulva“ von Olaf Abel ist eine „Hommage an das Göttliche“.
Er feiert darin die Vielfalt und die Schönheit der Vulva mit künstlerischen strahlend bunten Vulva-Bildern und ebenso vielfältigen kritischen Texten.
Er beginnt mit einer Erzählung und Deutung des Mythos von Baubo, die die Göttin Demeter rettete, indem sie ihre Vulva zeigte.
Dann bringt er immer wieder wunderbare Poesie oder kurze Statements wie diese:

„Verschämt
Das da Unten
Der Schambereich
Die Scham
Die Schamhaare
Der Schamhügel
Die Schamlippen“

„Unverschämt
Meine Vulva
Mein Intimbereich
Meine Lust
Meine Venushaare
Mein Venushügel
Meine Venuslippen“

Und nicht zuletzt formuliert er klare, sehr kritische Aussagen zu unserem Umgang mit dem weiblichen Genital, zitiert dabei auch Studien und klärt auf.

Ich möchte gerne viel zitieren aus diesem Buch, vor allem aber einladen zum Anschauen und ende daher mit diesem Zitat:

„Wie kann es sein, dass wir uns tagtäglich Mord und Totschlag, das Abschlachten und Metzeln von Menschen anschauen können, jedoch das Anschauen von Geschlechtsorganen als etwas Obszönes, Verwerfliches und Schmutziges angesehen wird? Es sollte meiner Meinung nach, genau anders herum sein!“

Wie komme ich nur zum Orgasmus?

Frau Blockade
„Ich fühle mich blockiert! Wie komme ich nur zum Orgasmus!?“

 

Dieses Thema kennen so viele Frauen. Und dementsprechend viele „Orgasmus-Ratgeber“ gibt es auf dem Buchmarkt und in den Medien. Aber was steckt denn eigentlich hinter dieser Frage, wenn wir mal genauer hinschauen?!

1. Der Wunsch dahinter, fast verzweifelt formuliert, ist ganz klar: zum Orgasmus zu kommen. Das ist ja auch verständlich, denn wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der gelungener Sex daran gemessen wird, ob ein Orgasmus stattgefunden hat oder nicht. Und das ist gleich in zweierlei Hinsicht problematisch.
Erstens kann es noch ganz viele andere Kriterien geben für gelungenen Sex, die viele Menschen aber vielleicht noch nie kennengelernt haben.
Zweitens sind mit die wichtigsten Voraussetzungen für ein intensives Spüren beim Sex und einen schönen Orgasmus, dass du dich ganz auf das konzentrieren kannst, was du spürst, und dass du deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennst und umsetzen kannst. Wenn du aber beim Sex vor allem auf deinen Orgasmuswunsch konzentriert bist, bleibt dir nicht mehr viel Aufmerksamkeit für das, was eigentlich gerade in deinem Körper passiert.

2. Was blockiert uns? Das können natürlich individuelle Erfahrungen sein, die bereits in der frühen Kindheit beginnen können. Wenn du als Mädchen eher „Finger weg!“ gehört hast anstatt der Erlaubnis deinen Körper und auch deine Vulvina ausgiebig zu erforschen, kann das natürlich dazu führen, dass du dein sexuelles Wesen unterdrückst und dich später in deiner Sexualität blockiert fühlst. Aber selbst wenn das nicht der Fall war, gibt es immer noch die kollektive Erfahrung, die auch dich noch mit beeinflusst. Die Tatsache, dass die weibliche Lust über Jahrhunderte hinweg unterdrückt und verboten wurde, prägt uns alle noch stark und kommt erst allmählich in unser kollektives Bewusstsein.

Wir dürfen daher Geduld haben, kleine Schritte machen, uns bewusst werden was uns alles blockiert und unsere Sexualität ganz neu kennenlernen. Da gibt es noch so viel zu entdecken!

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Wir unterstützen dich gerne dabei über unsere Einstiegscoachings! Zum Beispiel das SINNlichkeits Coaching.
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Männer und Sex

Katja Lewina Bock, Männer und Sex
Männer und Sex

 

Katja Lewina traut sich was! Hat sie ja schon immer. Und das ist auch gut so!!!
Gerade hat sie ihr zweites Buch geschrieben. Nachdem Anfang letzten Jahres „Sie hat Bock“ erschien, ein Buch, in dem es darum geht wie Frau ihre Sexualität selbstbestimmt leben kann (siehe unseren Leselust-Beitrag dazu), hat sie bereits nachgelegt. Vor kurzem erschien „Bock. Männer und Sex“.

Natürlich ist die Empörung groß: Wie kann eine Frau über die Sexualität des Mannes schreiben?!
Indem sie sich Männer sucht, mit denen sie darüber spricht und dann erklärt was sie davon hält. Völlig legitim, finden wir. Sie wollte schließlich nicht ein Buch darüber schreiben, wie Männer ihren Sex verbessern können, sondern eher einen Versuch wagen als Frau die männliche Sexualiät zu verstehen. Spannend!

Katja meint dazu: „Ich habe zwar weder einen Penis, noch fühle ich mich dem männlichen Geschlecht zugehörig, aber als sexuell aktive Hetero-Frau kann ich unzählige Lieder über meine Begegnungen mit dem anderen Geschlecht singen. Und da viele von ihnen Fragen aufwerfen, hat so eine Nicht-Betroffenenperspektive durchaus auch Vorteile. Denn einiges von dem, was vielen Männern völlig normal oder erstrebenswert erscheint, macht mich einfach nur ratlos. Bringt sämtliche meiner Körperhaare dazu, sich aufzustellen. Lässt mich ‚Wer hat dir bloß ins Hirn geschissen?‘ wüten oder um all die Möglichkeiten trauern, die sie sich selbst versagen.“

Einiges lässt sich natürlich historisch und kulturell erklären. Katja erläutert warum „für Pimmel andere Regeln gelten als für Muschis“, warum es für Männer wichtig ist den Größten zu haben und warum man als Penisträger „Schrillionen von Privilegien“ hat. Nicht, dass das alles gut wäre und natürlich muss sich das ändern, aber dafür ist es erstmal wichtig zu verstehen! Ihre Erkenntnis aus den Gesprächen: Die Männer leiden selbst unter dem Patriarchat. Das darf keine Entschuldigung sein sich wie ein Arschloch zu verhalten, sollte aber ein Grund mehr sein es endlich abzuschaffen.

So spricht sie mit den Männern auch über unangenehme Themen wie Beziehungsangst und Einsamkeit, toxische Männlichkeit und sexualisierte Gewalt, Erektionsstörungen und Sex im Alter, Homophobie und „die tiefe Angst penetriert zu werden“.
Und wem das zu binär und heteronormativ ist – auch unsere Geschlechtervorstellungen hinterfragt sie, und sucht sich dafür einen Gesprächspartner, denn es gibt eben nicht nur Frau und Mann, sondern ganz viel dazwischen. „Es wird vielleicht noch ein Weilchen dauern, bis auch der letzte Vollpfosten begreift, dass man keinen Penis braucht, um ein Mann zu sein. Aber: Wir arbeiten dran.“

Wenn das jetzt den Eindruck macht, dass Katja nicht gerade zimperlich mit den Männern umgeht, mag da etwas Wahres dran sein. Sie stellt sie zur Rede und lässt ihnen als Feministin natürlich nichts durchgehen, aber sie ist auch offen und neugierig und sieht manchmal durchaus Parallelen. Zum Beispiel als sie mit einem katholischen Pfarrer übers Zölibat spricht. „Wer hätte das gedacht? Hanno und ich als Geschwister im Geiste. Denn da sind wir uns total einig: Liebesbeziehungen müssen nicht alles sein. Sex muss nicht alles sein. Worum es geht, ist, genau das Leben zu führen, das einen glücklich macht.“

Und auf die Frage, was genau denn nun männlich sei, gibt es am Ende nur eine richtige Antwort: „Alles, was eine Person, die sich selbst als Mann definiert, tut. Ob es nun Tutu-Tragen oder Baumstämme-Schleudern ist. Verführen oder sich verführen lassen. Vögeln oder gevögelt werden. Genauso wie alles dazwischen.“

Kauf dir das Buch, lies es und lass es dann irgendwo rumliegen, wo es dem nächsten Mann in deiner Nähe in die Finger kommt! Denn je mehr Männer das lesen, desto mehr Chancen haben wir tolle Männer zu erleben!

Wie kann ich beim Sex mehr spüren?

Spüren beim Sex
„Der Sex funktioniert. Aber wie spüre ich dabei mehr?“

 

Wir lernen Sex (mit uns selbst und später mit anderen) oft in unserer Kindheit oder Jugend. Wenn es gut läuft, finden wir heraus wie Erregung funktioniert und behalten diese(s) Muster dann ein Leben lang bei. Das führt dazu, dass viele Menschen zwar Sexualität leben, und im optimalen Fall „funktioniert“ der auch, es findet Erregung und eventuell ein Orgasmus statt. Aber sie haben das Gefühl, dass das noch nicht alles sein kann. Das was sie spüren, ist vielleicht kurz, nur punktuell, auf die Genitalien konzentriert und zielt auf die Entladung hin, durch einen Orgasmus. Oder das was sie spüren, ist sehr auf sich selbst bezogen, aber sie sind nicht so in Verbindung mit ihrem* Partner*in wie sie sich das wünschen.

Wir hatten früher kaum Gelegenheiten zu lernen, was noch alles möglich ist in unserer Sexualität, wie wir uns noch intensiver und ganzkörperlich, und in Verbindung mit anderen, spüren können.
Angefangen dabei, dass wir heute oft so gestresst sind, dass es uns nicht gelingen will, ganz präsent, ganz bei uns, ganz im Körper zu sein. Oft haben wir bei der Masturbation oder beim Sex mit anderen etwas im Kopf: im besten Fall vielleicht noch Phantasien, die unsere Erregung anheizen, im schlimmsten Fall den Einkaufszettel oder die To-Do-Liste für den nächsten Tag. Beides nicht zuträglich uns besser zu spüren, weil du nur dann das wahrnehmen kannst, was in deinem Körper passiert, wenn du gelernt hast deine ganze Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren.
Immer mehr Menschen praktizieren daher mittlerweile Yoga, versuchen zu meditieren oder probieren andere Achtsamkeits- und Entspannungstechniken aus. Das ist wichtig und gut und noch schöner, wenn du es mit deiner sexuellen Praxis kombinierst.

Was es alleine für einen Unterschied machen kann beim Sex bewusst und tief zu atmen! Oder vielleicht sogar erstmal nur deine Atmung zu beobachten. Probiere es mal aus! Das kann ein erster Schritt sein, deine Aufmerksamkeit zu lenken, zu fokussieren. Wir möchten dich einladen zu experimentieren: Mit Atmung, Stimme, Bewegung, Berührung … auch deine Sinne sind ein wunderbares und angenehmes Mittel, dich zu konzentrieren; wie beim Wahrnehmen eines schönen Klangs, einer leckeren süßen Frucht oder eines betörenden Dufts.

In unseren Coachings und Videos unterstützen wir dich gerne dabei!

Viel Freude am Spüren!

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Wir unterstützen dich gerne dabei über unsere Einstiegscoachings! Zum Beispiel das SINNlichkeits Coaching.
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Weibliche Masturbation

Gianna Bacio Hand drauf
Weibliche Masturbation

 

Gianna Bacio ist Sexualpädagogin, Autorin und Moderatorin. Und sie hat ein kleines Büchlein verfasst: „Hand Drauf! Ein Plädoyer für die weibliche Masturbation“.

Über ihre Beweggründe schreibt sie: „Meine Vision ist es, Frauen in ihrer Kraft zu sehen, leidenschaftlich und vor Lebensenergie nur so sprühend. Dazu hilft uns die Gemeinschaft oder auch Sisterhood mit anderen Frauen, denn sie macht uns stark, mutig und bringt Freude.“ Und damit ist sie natürlich unbedingt eine Orgasmic Woman!

Wie der Titel des Buchs schon sagt, spricht sie sich für die Masturbation aus. Sie erzählt erstmal etwas über die Geschichte der Masturbation, ihrer eigenen und der allgemeinen, und geht auf Fragen ein. Dann stellt sie eine Liste von Gründen auf, warum wir masturbieren sollten, gibt auch eine kleine Einführung in Anatomie und Sprache für die weiblichen Genitalien und beschreibt schließlich kleine Übungen zur Erkundung der Vulvina, zum Beckenbodentraining und zur Masturbation.

Ich finde in diesem Buch gibt es einiges zu entdecken und viel Inspiration für die Forschung zu Hause! Also, in diesem Sinne „Hand drauf!“

Weibliche Anatomie

Anatomie der Frau
Weibliche Anatomie

 

Laura Méritt, die Herausgeberin des Buchs „Frauenkörper neu gesehen. Ein illustriertes Handbuch.“, ist seit vielen Jahren mit ihrem Berliner Laden „Sexklusivitäten“ und dem „Freudensalon“, den sie dort veranstaltet, eine Pionierin der sexuellen Aufklärung und Enttabuisierung.
Dabei setzt sie sich auch für die Abschaffung insbesondere männlich und heterosexuell geprägter Normen und Sexualvorstellungen ein.

Das Buch vermittelt Wissen über die Anatomie des weiblichen Körpers, zu typischen Gesundheitsproblemen und sexuell übertragbaren Infektionen, zu Verhütung, Safer Sex und genitalen medizinischen Eingriffen.

Bemerkenswert in diesem Buch sind auch die zahlreichen Zeichnungen und Fotografien, die eine Vielfalt des weiblichen Körpers auf aktuellem wissenschaftlichen Stand zeigen, und die bewusste Sprache, die verwendet wird.

Wie der Untertitel schon sagt, ein Handbuch, das jede Frau bzw. jeder Mensch mit Vulvina im Regal stehen haben sollte.

Anleitung zum Forschen

Entfalte dein erotisches Potential Sheri Winston
Anleitung zum Forschen

 

Das Buch „Entfalte dein erotisches Potential. Landkarte zur Erkundung der weiblichen Sexualität“ von Sheri Winston empfehlen wir gerne Frauen bzw. Menschen mit Vulvina, die über die Selbstliebe ihre Sexualität erforschen wollen.

Es bietet von allgemeinen und kulturellen Zusammenhängen, über Anatomie und Überlegungen wie Erregung und Orgasmus funktioniert, bis hin zu konkreten Übungen zur Erforschung der eigenen Sexualität viele Grundlagen und darüber hinausgehende Inspirationen.

Durch die vielen Bilder, Zeichnungen und grafischen Elemente wie Kästen mit besonderen Inhalten oder Zusammenfassungen, Zitate oder ähnliches ist es sehr abwechslungsreich und leicht zu lesen.
Auch Männer werden angesprochen, um die weibliche Sexualität besser verstehen zu lernen.

Ein kleiner Hinweis zum Schluss: Das Buch ist heteronormativ geschrieben und es hat spirituell tantrische Aspekte. Wenn du damit nichts anfangen kannst, kannst du aber von den übrigen Inhalten sicherlich trotzdem noch ganz viel für dich mitnehmen.

Vulva Graphic Novel

vulva geschichte als comic
Vulva Geschichte als Graphic Novel

 

Liv Strömquist ist eine gesellschaftskritische Künstlerin und schwedische Comiczeichnerin. In ihren Büchern transportiert sie mit ihren sehr vielfältig kreativen Zeichnungen oft feministische Inhalte, dekonstruiert bestehende gesellschaftliche Machtstrukturen.

„Der Ursprung der Welt“ ist, ähnlich wie das bereits von mir vorgestellte Buch „Vulva. Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“ von Mithu M. Sanyal, eine Kulturgeschichte der Vulva. Und diese Geschichte erzählt Liv Strömquist sehr plastisch und bissig. Der Comic beginnt damit zu erklären, was das eigentliche Problem ist: „Sie halten es vielleicht für ein Problem, dass man das, was als „das weibliche Geschlechtsorgan“ bezeichnet wird, in unserer Kultur unsichtbar macht und mit Scham verbindet … dass man es für unangemessen hält, darüber zu sprechen … es schlechthin negiert, verschweigt, peinlich findet … und dass es noch nicht mal einen ordentlichen Namen hat! … Aber in unserer Kultur gibt es ein SEHR VIEL GRÖSSERES und ERNSTERES PROBLEM! Und zwar Männer, die ein VIEL ZU GROSSES Interesse an den Tag legen für das, was als „das weibliche Geschlechtsorgan“ bezeichnet wird!“

Dann stellt sie J.H. Kellog vor, der nicht nur die Cornflakes erfand, sondern auch der Meinung war, dass sich Frauen Säure auf die Klitoris schütten sollten, um mit der Masturbation aufzuhören. Oder Dr. Isaac Baker-Brown, der die Klitorisdektomie (Herausschneiden der Klitoris) befürwortete. Bis hin zu Cuviers Rassentheorie über die Größe der Vulvalippen (damals natürlich Schamlippen). Und so geht es weiter, von einer spannenden Geschichte zur nächsten, von den Mythen über die Geschichte der Vulva in der Religion, in der Medizin, der Psychotherapie, bis hin zum Menstruationsmärchen Dornröschen.

Ein sehr kurzweiliges künstlerisches Buch, das dir in doppeltem Sinne die Augen öffnen wird.

Wie kann ich mit Partner orgasmisch sein?

Frau schwanger in Beziehung
„Ich möchte so gerne auch mit meinem Partner orgasmisch sein!“

 

So viele Frauen (oder Menschen mit Vulvina) kennen das: Wenn sie masturbieren, haben sie keine Schwierigkeiten sich orgasmisch zu erleben. Aber in der Sexualität mit einem Partner ist das viel schwieriger und oft sogar gar nicht möglich. Woran liegt das?

Da können verschiedene Aspekte mit hineinspielen…

Zuerst einmal ist es einfacher mich auf mich selbst zu konzentrieren. Ich werde nicht abgelenkt von dem, was mein Partner mitbringt, alleine dadurch, dass er ein weiterer Mensch im Raum ist, mit eigenen Gefühlen, Wünschen, Bedürfnissen. Wenn ich mit mir alleine bin, muss ich nur auf mich achten und werde nicht abgelenkt.

Dann kann es natürlich einfacher sein mir selbst genau die Berührung zu schenken, die ich mir gerade wünsche. Es ist leichter das selbst zu machen, als es zuerst meinem Partner zu erklären oder zeigen oder darauf zu hoffen, dass er von selbst herausfindet was ich gerade möchte.

Dazu kommt, dass wir es in der körperlichen Selbstliebe oft gewohnt sind uns auf eine ganz bestimmte Art zu berühren, dass durch langjährige Praxis ein Muster entsteht, das sehr speziell ist. Dann muss es genau die Stelle der Klitoris sein, die auf genau diese Art berührt wird. Oder wir brauchen eine ganz bestimmte Körperhaltung und -spannung. Wenn das ein anderer Mensch macht, wird er das nie genau so machen, wie ich das mit mir selbst gewohnt bin. Und dann klappt es leider oft nicht.

Und oft passiert ja noch nicht mal das. Oft erklären die Frauen ja ihrem Partner gar nicht, was sie aus ihrer Selbstliebe-Praxis kennen an Berührung, welches Muster bei ihnen funktioniert. Sondern sie haben ganz anderen Sex mit ihrem Partner als mit sich selbst, machen sich das aber gar nicht bewusst. Wenn ich es zum Beispiel gewohnt bin beim Masturbieren meinen ganzen Körper anzuspannen und meine Klitoris dabei durch eine ganz bestimmte Berührung zu stimulieren, und dann mit meinem Partner entspannt auf dem Rücken liege und durch vaginale Berührung über seinen Penis in Erregung kommen möchte, wäre es eigentlich eher erstaunlich, wenn das gelingt. Und wenn es doch gelingt, dann wohl eher der Erregung zuzuschreiben, die über die Attraktivität des Partners auf mich, die Situation und/oder die Intimität unserer Verbindung entsteht, als der Reaktion meines Körpers auf die reine Berührung.

Was kannst du also tun, wenn du auch mit deinem Partner orgasmisch sein möchtest?

Unsere Empfehlung:

  1. Sprich mit deinem Partner darüber was dich erregt und zeige ihm das. Und wenn du es nicht weißt, gehe selbst erstmal in die Forschung oder forscht gemeinsam!
  2. Erweitere dein orgasmisches Potential! Wenn du in der körperlichen Selbstliebe übst, dich nicht mehr nur durch ein spezielles Muster zu erleben, sondern verschiedene Möglichkeiten der Berührung, Haltung, Bewegung etablierst, dann ist das auch mit einem anderen Menschen leichter.
  3. Finde heraus wie du das, was dich in der Selbstliebe erregt, in die Paar-Sexualität einbauen kannst. Manchmal ist es eine andere Stellung, oder auch nur ein etwas anderer Winkel deines Beckens, eine Bewegung, zusätzliche Berührung oder die Konzentration auf deinen Atem, die neue Impulse mit hineinbringen, die plötzlich ganz viel verändern können.
Einsteigercoaching Partner, Erforschung deiner Lust Und Intimität
Wir unterstützen dich gerne dabei über unser Einstiegscoaching mit Partner!
Hier, in unserem Shop, erhältlich!