Das Schmecken

sinnlichkeit schmecken

Unser Mund ist das Sinnesorgan, über das wir als kleines Kind unsere Welt erforscht haben. Kleine Kinder stecken ja deshalb alles in den Mund, weil sie die Dinge darüber wahrnehmen.
Noch früher, als Säuglinge, ist die Nahrungsaufnahme über den Mund, über das Saugen, unsere wichtigste Beschäftigung. Und wenn wir das Glück hatten von unserer Mutter gestillt zu werden, war das für uns verbunden mit Liebe, Vertrauen und einer ganz ursprünglichen Lust, der Lust am Leben.

Sei doch mal wieder Kind heute und nimm die Welt über deinen Mund wahr! Steck doch mal Dinge in den Mund oder mach dich auf die Suche nach allem was deine Geschmacksnerven anregt! Dafür kommt natürlich erstmal alles Essbare in Frage. Aber du kannst auch mal die Luft schmecken, oder eine Schneeflocke auf der Zunge oder deinen eigenen oder einen anderen Körper!

Schmecke ganz langsam! Und beobachte mal wie du das machst! Mit welchen Bereichen deines Mundes nimmst du wahr und auf welche Weise? Mit der Zunge, mit den Lippen, den Zähnen, über deine Mundschleimhaut, über deinen Gaumen? Was passiert dabei in deinem Mund?

Oder wie wäre es, wenn du deinen Mund selbst erforscht? So als würdest du mit ihm Liebe machen…
Denn wie du vielleicht gemerkt hast, durch das bewusste sinnliche Entdecken über den Mund, ist er ein äußerst sensibles Sinnesorgan.

Die hochsensiblen Schleimhäute und die Zunge sind genauso gut durchblutet wie die Vagina. Zudem laufen hier viele Nervenenden zusammen. Und sowohl in der Lippenschleimhaut als auch im Mundraum selbst gibt es zahlreiche Speicheldrüsen, die bei einer Reizung größere Mengen eines dichteren Sekrets abgeben, was sich manchmal wie eine Ejakulation anfühlen kann.

Außerdem gibt es ganz spezielle erogene Zonen im Mundraum, zum Beispiel oben am weichen Gaumen oder am Eingang zur Luftröhre.
Schenk dir doch mal eine kleine Mundmassage, mit deinen eigenen Händen oder auch mit einem leckeren Obst oder ähnlichem. Und entdecke deine ganz eigenen erogenen Zonen!

Anleitung zum Forschen

Entfalte dein erotisches Potential Sheri Winston
Anleitung zum Forschen

 

Das Buch „Entfalte dein erotisches Potential. Landkarte zur Erkundung der weiblichen Sexualität“ von Sheri Winston empfehlen wir gerne Frauen bzw. Menschen mit Vulvina, die über die Selbstliebe ihre Sexualität erforschen wollen.

Es bietet von allgemeinen und kulturellen Zusammenhängen, über Anatomie und Überlegungen wie Erregung und Orgasmus funktioniert, bis hin zu konkreten Übungen zur Erforschung der eigenen Sexualität viele Grundlagen und darüber hinausgehende Inspirationen.

Durch die vielen Bilder, Zeichnungen und grafischen Elemente wie Kästen mit besonderen Inhalten oder Zusammenfassungen, Zitate oder ähnliches ist es sehr abwechslungsreich und leicht zu lesen.
Auch Männer werden angesprochen, um die weibliche Sexualität besser verstehen zu lernen.

Ein kleiner Hinweis zum Schluss: Das Buch ist heteronormativ geschrieben und es hat spirituell tantrische Aspekte. Wenn du damit nichts anfangen kannst, kannst du aber von den übrigen Inhalten sicherlich trotzdem noch ganz viel für dich mitnehmen.

Wie fühlt sich ein vaginaler Orgasmus an?

Orgasmus Blog
Orgasmus Frage:

 

“Ich gehöre zu den Frauen, die nur klitorale Orgasmen kennen. So gerne möchte ich auch vaginale und andere Orgasmen erleben. Vielleicht kenne ich das ja auch ansatzweise, aber Freundinnen können mir einen vaginalen Orgasmus irgendwie nicht beschreiben.
Meine Fragen darum: Wie fühlt sich ein vaginaler Orgasmus an? Und was kann ich dafür tun, einen zu erleben? Kann ich das erlernen, oder ist das wohl eher eine Frage von Blockaden, die gelöst werden müssten?”

Unsere Antwort:

Liebe Unbekannte,

wie du vermutlich schon aus den bisherigen Fragen herauslesen konntest, bist du nicht alleine damit, dass du Orgasmen nur durch klitorale Stimulation zu erleben scheinst.
Die Frage, wie sich ein vaginaler Orgasmus anfühlt, ist tatsächlich schwer zu beantworten, weil sich erstens ein Orgasmus grundsätzlich bei jeder Frau anders anfühlen kann und es zweitens fraglich ist, ob man das überhaupt so trennen kann: klitoral und vaginal. Denn wie wir auch schon in der Antwort auf eine andere Orgasmus-Frage erklärt haben, ist ja unsere Vulva und Vagina ein komplexes Körperteil, in dem alles zusammenhängt.
Dennoch beschreiben Frauen immer wieder verschiedene Qualitäten von Orgasmen und es gibt gewisse Merkmale, die sich scheinbar eher der klitoralen Stimulation, und andere, die sich wohl eher der vaginalen Stimulation zuordnen lassen.

Wir unterstützen dich gerne dabei deine Vagina zu sensibilisieren und dein orgasmisches Potential zu erweitern. Hier kommst du zu einem unserer Einstiegscoachings:

39,00 €
39,00 €

Klitorale Stimulation wird oft verbunden mit einer eher punktuellen, auf den Genitalbereich begrenzten Erregung, die eher mit einer Anspannung im Beckenboden, in den Beinen oder im ganzen Körper einhergeht und auch dadurch gefördert wird, und sich dann, begleitet durch Muskelkontraktionen, zu einem klar erkennbaren Zeitpunkt, innerhalb weniger Sekunden entlädt.
Vaginale Stimulation dagegen wird oft verbunden mit einem Gefühl der Hingabe, der Öffnung, Entspannung und des Fließenlassens. Die Erregungskurve ist weniger steil, es gibt oft keinen so klar erkennbaren Höhepunkt, sondern wird eher als ein wellenförmiges orgasmisches Erleben wahrgenommen, das sich oft in den ganzen Körper ausbreitet, und sogar darüber hinaus (wird oft als ein Gefühl des Eins-Werdens beschrieben). Ein solches orgasmisches Erleben kann Stunden andauern, ist sogar oft noch nach dem Sex spürbar.

Die Voraussetzung dafür, sich durch vaginale Stimulation orgasmisch zu erleben, ist unserer Meinung nach zuerst einmal die Sensibilität der Vagina. Regelmäßige Berührung hilft auf jeden Fall den eigenen Schoßraum besser zu spüren und differenzierter wahrzunehmen. Deshalb haben wir unser Coaching-Programm Orgasmic Woman auch auf der Verwendung des Pulsators (alternativ: ein anderes Sextoy oder die eigenen Hände) aufgebaut. Insofern würden wir die Frage, ob du das erlernen kannst, grundsätzlich bejahen. Auch Blockaden lassen sich ja oft durch Berührung auflösen. Daher möchten wir dich auf jeden Fall ermutigen deine Vagina zu entdecken und ihr so oft wie möglich, auch unabhängig vom Sex mit einem* Partner*in, Aufmerksamkeit und Berührung zu schenken.

In diesem Sinne ein Hoch auf die Selbstliebe!

Deine Mara + Vivien

Schütteln

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Schütteln

 

Unser Tipp für die körperliche Selbstliebe!⁠ ⁠

Sich zu schütteln ist eine wunderbare Möglichkeit, um den ganzen Körper zu aktivieren, so dass du dich bei der körperlichen Selbstliebe intensiver spüren kannst.⁠

Du kannst das Schütteln aus deinen Beinen heraus entstehen und sich dann in den ganzen Körper ausbreiten lassen.
Mach es in der Intensität, wie es sich gut anfühlt. Es können ganz kleine, leichte Bewegungen sein. Du kannst dich aber natürlich auch ganz kräftig und wild schütteln.

Beim Schütteln kannst du auch alles bewegen, was dich mental und emotional beschäftigt, was vielleicht noch in dir festsitzt, damit du dich dann in der Selbstliebe ganz auf dein körperliches Spüren konzentrieren kannst.⁠

Viel Freude dabei!⁠

Wir suchen DICH!

Orgasmic Woman Buch

Wir sind wieder schwanger! 😉 Diesmal wird es ein Buch – Das Orgasmic Woman Buch!

„Wir“ sind Mara Stadick und Vivien Schlitter (Text), Natalia Alicja Dziwisch (Illustration) und Luna Buerger (Fotografie). Mehr verraten wir noch nicht. Nur dass wir voller Energie dabei sind und dass es etwas richtig Großes wird und etwas Wunderschönes!

Für dieses Buch suchen wir DICH!

Wenn du Lust hast auf ein ganz besonderes Foto-Shooting mit Luna, dann melde dich so schnell wie möglich bei ihr: photography@lunabuerger.com!
Bitte schicke Bilder von dir mit! Falls dein Körper nicht ganz auf den Bildern zu sehen ist, beschreibe dich bitte!
Weitere Informationen zu Luna findest du unter www.lunabuerger.com

Worum es dabei geht?

Das Thema des Foto-Shootings wird körperliche Selbstliebe sein, in all ihren Facetten. Du solltest bereit sein dich nackt zu zeigen und Lust haben auf Spielen und Experimentieren vor der Kamera.
Du brauchst keinerlei Vorerfahrung dafür und wir schaffen gemeinsam einen Raum, in dem du dich ganz entspannen und du selbst sein darfst.
Die Shootings werden einzeln und in Freiburg und Berlin stattfinden. Der Termin wird individuell mit dir vereinbart.

Was du dafür bekommst?

  • Ein Shooting mit Luna zu machen ist schon eine sehr wertvolle Erfahrung für sich. Über das Spiel mit der Kamera wirst du dich nochmal neu sehen und erleben, in all deiner ganz individuellen Schönheit.
  • Wir schicken dir ausgewählte Bilder aus dem Shooting zu deiner privaten Verwendung.
  • Du erhältst ein Orgasmic Woman Einstiegscoaching deiner Wahl + alle 6 Selbstliebe Meditations Videos

Was solltest du mitbringen?

Wie immer in unserer Arbeit geht es uns auch in dem Buch darum alle Menschen mit Vulvina (= Vulva/Vagina, Pussy, Yoni …) anzusprechen, bzw. auch alle transsexuellen oder non-binären Wesen, die sich mit der weiblichen Kraft identifizieren – das sollte also auch auf dich zutreffen.
Außerdem möchten wir die Vielfalt des menschlichen Körpers zeigen. Das heißt je mehr du von dem Frauenbild abweichst, welches wir meistens über die Medien präsentiert bekommen, umso besser!

Insbesondere suchen wir noch

  • ältere Frauen, gerne ab ca. 60 Jahren, gerne mit weißen/silbernen Haaren
  • junge Frauen, ca. 16-20 Jahre
  • Frauen mit sehr kleinen oder sehr großen Brüsten oder nur einer Brust
  • Frauen mit kurzen Haaren, ohne Haare oder roten oder schwarzen Haaren
  • dünne oder füllige Frauen
  • people of colour
  • Frauen, deren Körper erlebte Schwangerschaft zeigen, z.B. mit Schwangerschaftsstreifen
  • Frauen mit besonderer Haut, z.B. mit spezieller Pigmentierung, Verbrennungen, Narben
  • Frauen mit Tattoos
  • Frauen mit Behinderung
  • Frauen mit Amputationen

Aber auch wenn du andere Besonderheiten hast oder einfach große Lust auf dieses Shooting, melde dich gerne!

Embrace

Film Embrace
SchauLust: Embrace

 

Der Film „Embrace – Du bist schön!“ von 2016 ist heute immer noch aktuell, wichtig und sehenswert! Es geht um die Frage, warum es uns so schwer fällt unseren Körper so zu lieben wie er ist.

Taryn Brumfitt aus Australien bekommt drei Kinder, ist danach unglücklich mit ihrem Körper, überlegt sich operieren zu lassen und bringt stattdessen durch hartes Bodybuilding-Training ihren Körper wieder „in Form“.
Dann allerdings erkennt sie, dass das die vielen Opfer nicht wert war. Sie sieht ihrer kleinen Tochter beim Spielen zu und ihr wird klar, dass sie auf keinen Fall möchte, dass diese jemals gegen ihren eigenen Körper kämpft, so wie sie.

Taryn lebt also weiterhin gesund, isst aber wieder normal und macht Sport „nur noch“ aus Freude. Als sie wieder einige Kilogramm zugenommen hat, postet sie Vorher/Nachher Fotos von sich in den sozialen Medien. Nur eben die umgekehrte Variante der üblichen Bilder. „Vorher“: ihr Körper sehr schlank und durchtrainiert. „Nachher“: ihr Körper in seiner natürlichen Fülle und Schönheit.

Diese Fotos erregen unglaublich viel Aufsehen und gehen um die ganze Welt. Erstaunt über diese unerwartete immense Aufmerksamkeit, beschließt Taryn einen Film zu drehen und reist selbst um die Welt, um Menschen zum Thema Körperliebe zu interviewen:
Sie trifft eine Cosmopolitan Redakteurin, eine Psychologin, eine Sexualberaterin, eine magersüchtige Frau, eine Frau mit verbrannter Haut, eine Frau mit Haarwuchs im Gesicht und andere. Sie unterhält sich außerdem mit der Schauspielerin Nora Tschirner, die den Film auch mitproduziert.

Mit den Frauen spricht sie darüber was hinter unseren Schönheits-Idealen steckt. Dazu Prof. Marika Tiggemann (School of Psychology, Flindus University):
Uns wurde eingetrichtert, dass dünn gesund und fett ungesund bedeutet. Aber das ist nicht der Fall. Es gibt viele dünne Menschen, die nicht gesund sind, die ungesund essen, hohen Blutdruck haben, etc. Und es gibt viele dicke Menschen, die kerngesund sind.“

In diesem Film wird klar wie viele Frauen sich ständig mit ihrem Körper beschäftigen und diesen verändern wollen. Dazu Ricki Lake (Schauspielerin): „Ich habe keine Ahnung wie es wäre nicht über mein Gewicht nachzudenken. Ich kenne es nicht anders. Meine Mutter war schon so von Essen und Diäten besessen, dass ich damit groß geworden bin. … Das ist Normalzustand. Das ist bei den meisten Frauen so. Es ist ein echter Kampf. Und ich ärgere mich, dass ich so viel Zeit damit verbracht habe zu hassen, was ich im Spiegel gesehen habe. Ich suche immer noch nach dem Punkt, an dem ich mich 100 Prozent wohl fühle in meiner Haut.“

Von Kindheit an werden Mädchen mit diesen Vorstellungen konfrontiert und darauf reduziert. Dazu Melinda Tankard Reist (Co-Founder, Collective Shout): „Wenn wir Mädchen sexualisieren und auf ihre sexuellen Eigenschaften reduzieren, wenn wir ihnen sagen sie müssten dünn, heiß und sexy sein und der Rest zählt nicht, dann tragen wir zu physischen und psychischen Störungen bei.“

Auch das Thema Schönheits-Operationen bis hin zu genitalen Operationen wird angesprochen. Dazu Jane Langton (Sexual Health Consultant): „Männer sehen ihre Penisse und spielen damit. Aber Frauen sehen nie die Vulva einer anderen Frau. Wenn wir diese Schamgrenze überwinden und uns austauschen: „Wow, deine Vulva ist ganz anders als meine!“, dann ist das nicht das, was wir in Pornos sehen, dann ist das das Leben. Wir sind alle schön und besonders.

Taryn zeigt in dem Film auch immer wieder Szenen aus ihrem Privatleben. Sie spricht darüber wie wichtig es für sie ist, ihrer Tochter ein Vorbild zu sein und zu vermitteln, dass sie wunderbar ist, so wie sie ist. Und es kommt ihr Mann zu Wort, der schockiert ist über die abwertenden Kommentare anderer Männer zu Taryns Nacktfotos. Taryn zeigt, dass sie einen Marathon laufen kann, auch wenn sie nicht dünn und durchtrainiert ist. Sie nimmt an einem Nacktschwimm-Event teil, an dem sich Frauen mit den verschiedensten körperlichen Besonderheiten trauen sich zu zeigen. Und an einem Foto-Shooting durch einen sehr bekannten Fotografen mit ebenfalls ganz verschiedenen Frauen.

Ein Hoch auf diesen Film und auf unsere wundervollen Körper!

Lichen Sclerosus

gesunde vulvina
Lichen Sclerosus

 

Lichen sclerosus ist eine Krankheit, die viele Frauen betrifft und doch leider, selbst bei Ärzten, kaum bekannt ist. Und das obwohl schon 1886 in einem medizinischen Lehrbuch darüber geschrieben wurde.

Es handelt sich dabei um eine chronisch entzündliche Bindegewebserkrankung der Haut, meist des äußeren Genitalbereichs. Lichen sclerosus ist griechisch, und heißt so viel wie “weiße harte Flechte”.

Wer ist betroffen?

Schätzungen gehen davon aus, dass jede 50. Frau von Lichen sclerosus betroffen ist. Wie bei vielen genital auftretenden Krankheiten trauen sich viele Menschen nicht darüber zu sprechen. Die Dunkelziffer ist daher vermutlich hoch. Vielfach wird die Diagnose erst bei Frauen nach den Wechseljahren gestellt, doch die Krankheit tritt häufig schon bei jungen Frauen auf. Eine frühe Diagnose ist wichtig, um Spätfolgen wie eine Vernarbung und Rückbildung der Vulva zu vermeiden.
Auch Mädchen und Männer / Jungen können betroffen sein. Bei Kindern erfolgt oft eine Spontanheilung in der Pubertät.
Während Schwangerschaften sind Patientinnen oft beschwerdefrei.
Natürlich beeinträchtigt eine solche Krankheit oft auch das Sexualleben und kann zu psychischen Belastungen führen.

Woher kommt diese Krankheit?

Lichen sclerosus gehört höchstwahrscheinlich zu den Autoimmunkrankheiten und kann genetisch bedingt sein. PatientInnen haben gehäuft auch andere Autoimmunkrankheiten, hormonelle Veränderungen wie auch Erkrankungen der Schilddrüse, oder Diabetes Mellitus. Auch ein Zusammenhang mit einer Borrelia burgdorferi Infektion (v.a. durch Zecken übertragene Krankheit) oder einer HPV Infektion (u.a. möglicher Auslöser von Gebärmutterhalskrebs) wird diskutiert.
Letztendlich kann Lichen sclerosus natürlich wie alle Krankheiten im Genitalbereich, besonders diejenigen mit Hautsymptomen, auch eine Folge früherer traumatischer Ereignisse sein und/oder auf Themen in der eigenen sexuellen Geschichte hinweisen, die nicht gelöst sind.

Was sind die Symptome?

  • Starker Juckreiz und/oder Brennen, Schmerzen, Gefühl von Wundsein
  • Die befallene Haut wird trocken, rissig, färbt sich weißlich, rot oder bräunlich
  • Entstehung von Fältchen und verdickten, harten Hautstellen
  • Häufige Blaseninfekte

 

Die Symptome und Beschwerden werden nicht selten mit Pilz, Herpes, Hauttrockenheit, Neurodermitis, Blaseninfekten oder Entzündungen verwechselt.
Die Diagnose lässt sich durch eine Gewebeentnahme absichern.

Wie ist der Krankheits-Verlauf?

Körpereigene immunkompetente Zellen zerstören das elastische Bindegewebe der Unterhaut des äußeren Genitals. Begleitend tritt eine Gefäßentzündung auf. Dadurch wird die Haut gereizt und sehr empfindlich, es treten offene Stellen auf, aber auch Hyperkeratosen (eine Art Verschorfung).
Ohne Behandlung kann es zu Vernarbungen kommen, die inneren Vulvalippen können sich zurückbilden – was den Eingang der Vagina verengen kann, die Klitorisperle kann überwachsen werden und das Risiko an Krebs zu erkranken soll um 4% steigen.
In einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium und in Extremfällen kann es sein, dass die typischen Strukturen des weiblichen Genitals nicht mehr zu erkennen sind.
Bei Männern steht neben der Symptomatik bei langer Nichtbehandlung eine fortschreitende Vorhautverengung und evt. eine Harnröhrenverengung im Vordergrund.
Lichen sclerosus kann bei beiden Geschlechtern auch den Damm und die Anusregion sowie die Gesäßfalte betreffen.

Welche Therapie ist möglich?

Schulmedizin

  • Die klassische Behandlung besteht in der Akutphase in einem täglichen Auftragen einer Kortisonsalbe der Klasse 3 bis 4. Danach muss das Kortison als Erhaltungstherapie – ein Leben lang – alle 4-5 Tage angewendet werden.
  • Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit zusätzlich mit einem CO2 Laser zu behandeln, um die Regenerationsprozesse des Körpers anzuregen.
  • In sehr schweren Fällen ist mitunter eine Operation erforderlich.

 

Alternativmedizin

Da schulmedizinische Behandlungen nur auf der symptomatischen Ebene ansetzen und oft Nebenwirkungen haben, empfehlen wir alternative und ganzheitliche Heilmethoden wie die

  • Homöopathie (eine homöopathische Behandlung sollte nur durch eine/n Heilpraktiker/in oder Arzt/Ärztin nach ausführlicher Anamnese erfolgen)
  • Sexualtherapie / Traumatherapie

 

Das kann unterstützt werden durch

  • Pflanzen- und Aromatherapie (z.B. Kräuter-Sitzbäder und eine Mischung aus den passenden ätherischen Ölen mit Mandelöl, Arganöl oder Kokosöl als Basis)
  • Immunstärkende Therapien (z.B. Darmsanierung, Ernährungsberatung)

 

Unterstützende Hautpflege

  • tägliches Waschen (nur mit Wasser)
  • tägliche Hautpflege mit rückfettenden Ölen oder Salben ohne Zusatzstoffe
  • Seiden- oder Baumwollwäsche
  • Vermeidung mechanischer Hautirritationen durch hartes Toilettenpapier oder Handtücher, feuchtes Toilettenpapier, harte Fahrradsättel oder enge Kleidung

Baum umarmen

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Einen Baum umarmen

 

Unser Tipp für die körperliche Selbstliebe draußen, in der Natur:

Hast du schon mal einen Baum umarmt?

So ein Baum ist stark, tief verwurzelt in der Erde und streckt sich weit nach oben zum Himmel. Er kann dir Halt geben, du kannst dich anlehnen. Du kannst Gefühle über ihn abfließen und deine Lust durch ihn hindurch fließen lassen.
Egal mit was du kommst, er wird da sein und da bleiben.

Das Riechen

sinnlichkeit geruchssinn

Unser Leben ist voller Gerüche. Und es kann überraschend sein das ganz bewusst wahrzunehmen und Düfte zu entdecken, von denen du bisher nichts geahnt hast oder sie noch nie in dieser Intensität erlebt hast.

Schau doch mal, was dir heute so in deinem Alltag begegnet! Vielleicht am Wegesrand, vielleicht in der Küche oder eben überall wo du gerade bist. Über Gerüche werden ja auch leicht Erinnerungen geweckt. Wenn du an etwas riechst, dann nimm dir mal Zeit dafür, atme den Duft tief in dich hinein und warte ab, ob aus deinem tiefsten Inneren Bilder aufsteigen. Verbinde dich mit den Bildern, die deinen Körper entspannen und öffnen …

Was erlebst du? Vielleicht wird dein Tag auf diese Weise heute zu einer aufregenden Reise …

Wie wäre es außerdem, wenn du dich selbst über deinen Geruchssinn erforscht?

Auf unsere Umfrage auf Instagram mit der Frage „Hast du heute schon an deiner Vulvina gerochen?“, haben immerhin 43% mit Ja geantwortet.
Wir hören aber auch immer wieder in Workshops oder von Klientinnen, dass sie ihren eigenen Geruch negativ bewerten und daher vermeiden oder sogar sich davor ekeln sich selbst zu riechen – vor allem den intimen Duft ihrer Vulvina.

Unachtsame und wertende Aussagen von Liebespartnern oder anderen Menschen können dazu natürlich beitragen. Und auch im gesellschaftlichen Kontext gibt es viele Wertungen zum Geruch der Vulva, so wie von der Pflege- und Kosmetik-Industrie die kommunizierte Erwartung, dass eine Vulva frisch und nach Parfum duften sollte. Das führt oft dazu, dass Frauen ihren eigenen Duft lieber verstecken und ihre Vulvinas mit duftenden Waschlotions und parfümierten Sprays traktieren, was nicht nur unsinnig ist, sondern leider auch zur Zerstörung deren natürlicher Hautflora führen kann. Eine Vulvina braucht nur Wasser und darf einen Geruch entwickeln, der eine moschusartige Basisnote hat und sehr individuell, täglich anders und unterschiedlich intensiv ist.

Steck doch mal wieder einen Finger in deine Vagina, halte ihn dir unter die Nase und lass mal wirken was du wahrnimmst. Das kannst du auch in deine Selbstliebe integrieren: Dich intensiv zu riechen, während du dich berührst, kann das zu einem ganzheitlicheren sinnlichen Erlebnis machen.

Und vielleicht magst du dir deinen Vaginaduft sogar als Parfum hinters Ohr tupfen. „Vabbing“ nennt sich das heute (= vagina + dabbing, dt. tupfen). Ein neuer Trend, aber eigentlich ein altes Mittel, um über die darin enthaltenen Pheromone Liebespartner anzulocken.

Vaginalpilz

Vaginale Pilzinfektion
Vaginalpilz

 

Es gibt Krankheiten der weiblichen Genitalien, die relativ unbekannt sind, obwohl sie durchaus viele Menschen mit Vulvina betreffen, wie Lichen Sklerosus oder Vaginismus, die wir in unseren Beiträgen „Gesunde Vulvina“ bereits vorgestellt haben.

In diesem Beitrag wollen wir über etwas schreiben, das fast jeder Frau bekannt ist und mit der manche Menschen immer wieder zu tun haben: vaginale Pilzinfektionen, kurz Vaginalpilz genannt.

Trotz der weiten Verbreitung kursieren dazu immer noch Mythen, die wir hier gerne richtigstellen wollen.

Vaginalpilz bedeutet meistens ein erhöhtes Vorkommen an Candida albicans (oder anderen Candida Pilzen). Das ist ein Pilz, der in geringer Anzahl natürlicherweise im Körper vorhanden ist. Wenn aber die mikrobiotische Flora der Vagina aus dem Gleichgewicht kommt, kann das zu einer Vermehrung dieser Pilze kommen. Bemerkbar macht sich das oft durch Juckreiz (und Brennen) der Vulvina, sowie durch Rötungen, einen weißen Ausfluss und Schmerzen bei Berührung.

Mythen:

1.
Ein Vaginalpilz wird immer durch einen Intimpartner übertragen.
Stimmt nicht! Eine Pilzinfektion kann auch durch ein geschwächtes Immunsystem, Stress, Antibiotika-Behandlung o.ä. entstehen. Die Ansteckungsgefahr beim Sex ist allerdings gegeben und bei immer wiederkehrenden Infektionen sollte sich der Partner ebenfalls untersuchen und gegebenenfalls behandeln.
2.
Ursache für den Vaginalpilz ist mangelnde Hygiene im Intimbereich.
Ist zwar möglich, eine viel häufigere Ursache ist heute aber eine übertriebene Hygiene im Intimbereich, z.B. durch Intimseifen, -deos oder -lotions, die die empfindliche Schleimhaut angreifen können. Eine Reinigung mit Wasser ist für die Vulvina ausreichend!!! Und Unterwäsche aus Baumwolle besser als Synthetik, denn bei letzterer staut sich Wärme und Feuchtigkeit, was Pilze sehr mögen. Außerdem lieber nachhaltige Menstruationsprodukte verwenden! Herkömmliche Tampons und Binden können Weichmacher, Bleichmittel und allergieauslösende Duftstoffe enthalten, die die Schleimhaut reizen und durch ihren Plastikanteil ebenfalls ein warmes und feuchtes Milieu fördern können.
3.
Wenn ein Vaginalpilz nicht mit Antimykotika behandelt wird, kommt er immer wieder.
Oft wird eine Pilzinfektion mit Antimykotika behandelt: Vaginaltabletten und Cremes, häufig mit dem Wirkstoff Clotrimazol, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Diese Behandlung kann aber auch die Vaginalflora weiter zerstören. Es ist daher wichtig nach einer solchen Behandlung diese wieder aufzubauen, damit nicht gleich die nächste Pilzinfektion folgt, oder erstmal eine alternative Behandlung auszuprobieren, wie durch Kräuter-Sitzbäder (z.B. Thymian) oder Homöopathie. Ein Aufbau der Darmflora und eine Umstellung der Ernährung können zusätzlich sehr unterstützen. Und natürlich können wie bei allen Krankheiten der Genitalien auch psychische Themen dahinter stecken, die sich in der Sexualität zeigen, zum Beispiel wenn Frauen Schwierigkeiten haben ihre Wünsche und Grenzen wahrzunehmen und zu kommunizieren.