Sex, love & goop

Gwyneth Paltrow und Michaela Böhm in der Netflix-Serie Sex, love & goop
SchauLust: Sex, love & goop

 

Die Netflix-Show „Sex, love & goop” mit Hollywood-Star und Unternehmerin Gwyneth Paltrow zeigt wie somatische Sexualtherapie und Sexological Bodywork Paare unterstützen kann in ihrer Beziehung mehr Intimität zu entwickeln und ihre Sexualität lebendig zu halten.

„Wir haben Sex, es ist eine Show über Sex, wir werden über Sex sprechen.“

Goop ist ein Unternehmen von Gwyneth Paltrows, das sie vor 13 Jahren gründete, „um innovative Ideen ans Licht zu bringen“. Daher ist diese Show natürlich auch Marketing, aber die Inhalte, die gezeigt und die Werte, die vermittelt werden, können wir sehr befürworten. Alleine die Auswahl der fünf Paare, die in dieser Show durch Expertinnen begleitet werden, zeigt Vielfalt auf verschiedenen Ebenen. Es ist ein lesbisches und ein queeres Paar dabei, People of colour und ein älteres Paar. Sie bringen unterschiedliche Themen mit und werden von den Expertinnen auf unterschiedliche Art und Weise begleitet.

„Auf einer Skala von 1 bis 5: wie angenehm ist das?“
Unsere Kollegin und Sexological Bodyworkerin Jaiya Ma gibt Anatomieunterricht anhand einer Plüsch-Vulva und zeigt einem Paar verschiedene Erregungsquellen.

„Ich möchte der König sein.“
Michaela Böhm, Beziehungs- und Intimitätsexpertin, zeigt einem Paar wie sie sich als Mann und Frau erotisch neu definieren können.

„Können wir anerkennen, dass Sex die Art und Weise ist wie Erwachsene miteinander spielen?!“
Amina Peterson, Leiterin eines Tantra Instituts, vermittelt spielerische Leichtigkeit in der Sexualität und macht mit einer Frau eine Spiegelsession zum Thema Body Positivity.

„Ich möchte mich nur im Spiegel betrachten und überzeugt davon sein, dass ich schön bin.“
Darshana Avila, auch eine Sexological Bodyworkerin arbeitet mit dem lesbischen Paar ebenfalls an Body Positivity und Selbstbestimmung und hilft ihnen ihr sexuelles Repertoire zu erweitern.

„Wir bieten einen Raum, um sexuell zu sein, ohne sich schämen zu müssen.“

Unser Eindruck ist der, dass sich die Paare vor der Kamera mit ihrer Scham, ihren Ängsten und anderen Gefühlen sehr authentisch zeigen. Das finden wir sehr mutig und überaus wichtig. Denn wir denken, dass wir unbedingt lernen müssen über unsere Sexualität offen zu sprechen, damit wir Scham und Ängste ablegen und unsere Erfüllung finden können.

Diese Show ist dafür ein gutes Beispiel: „Es ist eine Sache vor der Kamera emotional verletzlich zu sein. Aber sexuell verletzlich zu sein, das haben wir nie zuvor wirklich gesehen.“

Mara und Vivien sind ebenfalls ausgebildet in somatischer Sexualtherapie (u.a. in Sexological Bodywork, Sexocorporel, Holistic Bodywork). Wenn du auch daran Interesse hast, dich in Einzelsessions oder gemeinsam mit deinem*r Partner*in begleiten zu lassen, schreib uns gerne an über info@orgasmic-woman.com oder kontaktiere Mara oder Vivien direkt über ihre eigenen Webseiten.

Sinnlich orgasmisch?

Orgasmus Blog
Orgasmus Frage:

 

“Ich habe in diesen Tagen sinnliche Momente im Nichtsexuellen erlebt.
Selbstliebe und die Berührung durch andere funktionieren zur Zeit nicht gut. Wie komme ich dann zum Orgasmus, wenn die Verbindung zur sexuellen Ebene nicht klappt?”

Unsere Antwort:

 

Liebe Unbekannte,

um deine Frage beantworten zu können, wäre es gut zu wissen was du genau meinst mit sinnlichen Momenten.
Wir nehmen es mal wörtlich und interpretieren, dass du Momente erlebt hast, in denen du dich über deine Sinne (die Augen, die Nase, die Ohren, den Mund, die Haut) wahrgenommen hast. Und das ist ja tatsächlich auch der direkteste Zugang zu unserem Körper, den wir haben, und der in jedem Moment möglich ist.
Nehmen wir an du wachst morgens auf und deine Augen nehmen das wundervolle Bild der aufgehenden Sonne auf. Du saugst den Geruch von Kaffee ein, der in der Luft liegt. Du hörst das Zwitschern der Vögel, gehst in den Garten und spürst dabei das Gras unter deinen Füßen und die warme Luft auf deiner Haut. Dann pflückst du die erste Himbeere und lässt ihre Süße auf der Zunge zergehen. Das sind alles sinnliche Momente, die erstmal nichts mit deinen Genitalien zu tun haben.
Und doch … wenn du auf diese Weise mit allen Sinnen offen durchs Leben gehst, passiert ja etwas mit dir: Du spürst dich mehr und es kommt etwas ins Fließen. Das heißt, wenn du die Himbeere schmeckst, spürst du vielleicht nicht nur deinen Mund, sondern der Geschmack verteilt sich in deinem ganzen Körper. Genauso kann es mit Düften sein oder mit Berührung, mit allen Sinnen. Das kann so intensiv sein, dass dieses Erleben durchaus Orgasmen auslösen kann, oft im ganzen Körper, aber auch über eine starke Reaktion der Vulva, ohne dass sie berührt werden muss.

Die zweite Frage, die wir dir gerne stellen würden, ist die warum Selbstliebe und Berührung durch andere bei dir zur Zeit nicht gut funktionieren. Warum kannst du Berührung gerade nicht genießen? Und was genau möchtest du denn?
Um das herauszufinden, würden wir dir empfehlen dich mal in einem professionellen Rahmen mit dem Thema Berührung zu beschäftigen. Zum Beispiel bei einer Slow Touch Massage, die Langsamkeit mit Absichtslosigkeit verbindet und dadurch die Möglichkeit bietet sich dem Thema auf eine ganz behutsame Art zu nähern. Oder bei einer Yin Yang Massage, die in einem ganz geschützten Rahmen Blockaden löst und somit den natürlichen Fluss des Chi (deiner Lebensenergie) fördert.

Herzliche Grüße, deine Mara + Vivien

Kreisen

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Kreisen

 

Unser Tipp für die körperliche Selbstliebe!⁠ ⁠

Durch das Kreisen deines Oberkörpers kannst du dich gut zentrieren und gleichzeitig darin beweglich bleiben.

Finde eine gute Sitzposition und spüre wie deine Beckenknochen auf dem Boden aufliegen und wo deine innere Mitte ist. Dann beginne langsam mit dem Oberkörper um diese innere Mitte herum zu kreisen.
Das Kreisen darf eine ganz fließende Bewegung sein. Lass dabei auch deinen Atem fließen!

Als Vorbereitung für deine Selbstliebe-Praxis kannst du dabei bewusst in deine Genitalien hinein spüren. Und wenn du magst, lege auch eine oder beide Hände dabei auf deine Genitalien und halte sie. Oder setze dich richtig auf deine Hand, so dass sie, vom Perineum (Damm) an, dein ganzes Genital umschließt.

Schenke deinem Genital deine ganze Liebe!

Erfahrungsbericht Katja Lewina

Katja Lewina Orgasmic Woman Coaching

Die Autorin und Journalistin Katja Lewina hat an dem Orgasmic Woman Coaching mit der Online-Gruppe teilgenommen und teilt hier ihre Erfahrungen:

Unruhig tigere ich durch die Wohnung. Schon 22 Uhr, und ich habe es mir heute noch gar nicht selbst gemacht! Da muss ich gleich noch unbedingt ran. Nicht, dass ich Lust hätte. Aber die Selbstliebe-Challenge ist beschlossene Sache. Geschwänzt wird nicht, dafür bin ich viel zu rechtschaffen. Außerdem bin ich neugierig: Was verändert sich, wenn ich meiner Vulva täglich ungeteilte Aufmerksamkeit widme? Eigentlich bin ich in Sachen Selbstbefriedigung ja Profi. Ich weiß genau, was ich tun muss, um meinem Körper die schillerndsten Orgasmen zu entlocken, und dank meines abschließbaren Büros in einem Kreativhaus bin ich dafür nicht mal auf die Intimität meines Betts angewiesen. Mal mache ich es mehrmals am Tag, mal wochenlang gar nicht – meine Lust lässt sich nichts vorschreiben. Auch im Zusammenspiel mit anderen lässt sie sich nicht lumpen. Aber die Idee, mich sexuell weiterzuentwickeln, ist trotzdem da. Gerade jetzt, wo ich mich selbst kaum noch spüre. Seit Corona die Kontrolle über unseren Alltag übernommen hat, fühle ich mich mehr wie eine Maschine als wie ein sinnliches Wesen. Arbeiten trotz drei unbetreuter Kinder, nicht verzweifeln trotz ausbleibender Honorare, fröhlich sein, obwohl ich heulen möchte. “Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, sich Zeit für sich zu nehmen”, erklärt Mara, die zusammen mit Vivien, ihrer Partnerin in Crime, eine Praxis namens “Orgasmic Woman” betreibt – und ja, der Name ist hier Programm. Die nächsten 30 Tage werde ich mit fünf anderen Frauen an einem Online-Gruppencoaching teilnehmen. Täglich mindestens 15 Minuten Quality Time mit mir selbst, um meine Sexualität weiterzuentwickeln und mein orgasmisches Erleben zu steigern.

Zunächst ist da aber nur eins: Überforderung. Schon bei unserem ersten Zoom-Meeting geht es los. “Atmet durch eure Vulvina ein und wieder aus”, leitet Mara uns bei der anfänglichen Meditation an. Hallo? Also ich atme ja durch meine Nase. Das Verhältnis zu meinem Körper ist genauso pragmatisch wie zum Leben allgemein, weder glaube ich an die Heilkraft von Edelsteinen noch an die Macht von Tarotkarten. Ich probiere es dennoch. Stelle mir vor, wie mein Atem zwischen meinen Beinen emporgleitet und dann wieder zurück. Nach ein paar Atemzügen dann der Schreck: Es tut weh! In meiner sonst absolut gesunden und beschwerdefreien Vagina schmerzt irgendwas. “Unser Körper drückt oft etwas aus, was unser Kopf noch nicht verstanden hat. Versuch es nicht zu analysieren, sondern genauer zu spüren und dahin zu atmen”, schreibt Mara später in den Gruppenchat, und genau das werde ich ab jetzt mehrmals täglich tun. Denn der Schmerz meldet sich immer wieder, als ob meine Aufmerksamkeit etwas hochgeholt hätte, das im Alltag sonst keinen Raum findet.

Die Empfehlung lautet: einen festen Zeitpunkt für die tägliche Selbstliebe zu finden. Sofort bin ich neidisch auf all die jungen, kinderlosen Frauen aus dem Zoom-Meeting, die bestimmt keine Probleme damit haben, so etwas in ihren Alltag zu integrieren. Aber wie zum Henker soll das bei mir gehen mit Job und Kindern? “Vielleicht morgens den Wecker eine Viertelstunde früher stellen”, schlägt Vivien vor, und ich lache mich kaputt, denn mein eh schon kaum vorhandener Schlaf ist mir heilig. Also krieche ich, als die Kinder am ersten Abend endlich schlafen, in die Badewanne. Mit dabei: mein neuer Pulsator, ein Toy, das die Stoßbewegungen eines Penis nachahmt; die meisten von uns teilnehmenden Frauen haben ihn für die Sensibilisierung unserer vaginalen Nervenenden empfohlen bekommen. Ich bin neugierig, was das Ding wohl kann, spüre aber auch einen Widerstand gegen dieses schwarze große Etwas, dessen Stöße meinen ganzen Körper vibrieren lassen, als ich es in der Hand halte. Große Lust habe ich gerade auch nicht, trotzdem schiebe ich mir den Pulsator rein und lasse ihn pulsieren. Dabei streichele ich mich selbst und komme kolossal gut, gleich mehrmals hintereinander.

Ein unangenehmes Gefühl bleibt trotzdem zurück. Habe ich mich da etwa gerade selbst zum Sex gezwungen? Eigentlich wollte ich ja gar nicht. Erst recht nicht mit dem Pulsator, nach dem sich meine Vagina merkwürdig taub anfühlt. Beim Nachspüren merke ich: Dass ich meine eigenen Grenzen beim Sex, aber auch sonst im Leben nicht wahre und oft nicht einmal wahrnehme, kommt häufiger vor, als ich dachte. Was will ich? Diese Frage werde ich mir ab jetzt bei der Selbstliebe stellen, und die Antwort meines Körpers lautet: erstaunlich wenig. Für den Rest der Challenge heißt es für mich meist nur Hand auflegen, atmen, Becken schaukeln. Im Gegensatz zu sonst, wenn ich mich selbst berühre, ist da weder Erregung noch Wollen. Auch die vom Coachingprogramm vorgesehene Action reizt mich nicht. Wie jede Teilnehmerin habe ich nach dem Ausfüllen eines Fragebogens zu meinen sexuellen Gewohnheiten und Vorlieben ein individuelles Programm zugeschickt bekommen. Jede der vier Wochen ist einem Sinn zugeordnet, als Erstes ist der Sehsinn dran. Ich könnte also Vulvaformen in der Natur suchen, mir fremde Muschis angucken oder meine eigene im Spiegel betrachten. Zum Glück erinnern uns Mara und Vivien daran, das alles nur als Anregung zu verstehen und lediglich das zu machen, was sich stimmig anfühlt. Ich lasse das meiste davon zwar sausen, freue mich aber über die Fotos von Baumformationen und Wurzeln, die die anderen in den Chat schicken.

Dieser Chat ist überhaupt eine fantastische Ergänzung: Hier teilen wir alles, von genitalen Aha-Momenten über Enttäuschungen bis hin zu Hausmitteln gegen Vaginalpilz. Hin und wieder schalten sich auch Mara und Vivien ein und geben ihre Impulse dazu. Wie zum Beispiel als ich über die Ferientage mit den Kindern bei meiner Mutter lande. Drei Tage lang keine Sekunde für mich allein, nicht mal beim Schlafen. Wem ist schon nach Sexy Time, wenn die Mutter auf der anderen Seite der Wand liegt und der kleine Sohn neben einem im Bett schnarcht? Als wir wieder abreisen, habe ich eine aufkeimende Pilzinfektion im Gepäck – wie so oft, wenn ich mit meiner Mutter zusammen bin. “Sexualität und Herkunftsfamilie, das ist ein spannendes Thema”, schreibt Mara später, die bei Familienbesuchen ähnlich körperlich reagiert wie ich. “Ich habe schon so viel dazu gearbeitet, aber es bleibt eine Herausforderung.”

Was außerdem herausfordernd ist: dass meine Vagina auch außerhalb unserer täglichen Verabredung immer wieder wehtut oder zieht und meine Aufmerksamkeit will. Ich gebe ihr alles, was sie braucht. Atme in sie hinein, mache Katzenbuckel oder kreise mit dem Becken. Einmal ziehe ich sogar ein bestimmtes Kleid an, weil ich das Gefühl habe, sie könnte das mögen. Keine Spur mehr von meinem einstigen Pragmatismus in Sachen Körper. Meiner Pussy Wunsch ist mir Befehl. Und das zahlt sich Woche um Woche mehr aus. Allerdings ganz anders, als ich erwartet hätte.

“Wie ist euer Fazit?”, fragt Vivien in unserem letzten Call, und ich bin plötzlich traurig, dass die vier Wochen schon rum sind – auch wenn es mir zunehmend schwergefallen war, meine Selbstliebe-Sessions in den Alltag zu integrieren. Die Begleitung durch Mara und Vivien wird mir mindestens so fehlen wie der Austausch mit den anderen Frauen. Immerhin haben wir einen Monat lang unsere intimsten Gefühle miteinander geteilt, obwohl wir uns vorher überhaupt nicht kannten. Nein, ich habe keine besseren Orgasmen (okay, das wäre eh ambitioniert gewesen). Ich habe sogar weniger Lust auf Sex als vorher (was auch ein bisschen beruhigend ist, schließlich neige ich zum Über-die-Stränge-Schlagen). Dafür spüre ich aber mit einer ungeahnten Wucht, was ich will und was nicht, und zwar nicht nur, wenn es zur Sache geht. Mein Gefühl für mich selbst ist zurück, und wie das eben so ist bei fulminanten Comebacks: „Jetzt noch härter!” Mit wem will ich Zeit verbringen? Was will ich zum Frühstück? Und will ich wirklich schon wieder was bei Insta posten? Die Antwort ist sofort da und hat oft wenig mit den Automatismen zu tun, in denen ich sonst reagiere.

Gleichzeitig fallt es mir leichter, empathisch mit anderen Menschen zu sein und ihre Gefühle nicht auf mich zu beziehen. Mein Mann grummelt rum? Soll er ruhig machen, hat nichts mit mir zu tun. Meine Freundin wird pampig? Ich kann sie trotzdem in den Arm nehmen. Meine eigenen Grenzen wahrzunehmen macht mich tatsächlich zu einem besseren Menschen.

Viele alte Themen sind in diesen Wochen hochgekommen. Von der Vergewaltigung mit 15 bis zur Angst vor dem Ruin ist alles dabei. Überraschenderweise bringt mich aber nichts davon an den emotionalen Abgrund. Stattdessen folgt Selbsterkenntnis auf Selbsterkenntnis im 24-Stunden-Takt. Und das offenbar nur, weil ich mir Zeit für meine Yoni nehme. Keine Chance für mich, diesen Prozess rational zu erklären. Ich weiß nur eins: Es ist der Wahnsinn. Und Nachmachen dringend angeraten.

Bild von Katja Lewina: Lucas Hasselmann

Erfahrungsbericht Nika

Erfahrungsbericht Testimonial

Nika hat an dem Orgasmic Woman Coaching mit der Online-Gruppe teilgenommen und teilt hier ihre Erfahrungen:

Der Workshop hat für mich einen Rahmen geschaffen, den ich mir so nicht genommen hätte. Es wäre vermutlich, wie das bei so vielen spannenden Projekten und potenziell brillanten Flausen in meinem Kopf der Fall ist, schlicht an der Umsetzung, an dem regelmäßigen Einbinden in meinen Alltag, gescheitert.

Selbstliebe ist mehr als kurz mal Hand anlegen, nicht nur beschränkt auf unsere Geschlechtsorgane. Grundsätzlich auch irgendwie klar, aber im Alltag ist es eben oft genau das: ein Mittel zum Zweck, der Weg zum Ziel.

Das Orgasmic Woman Coaching lädt ein, wieder besser zuzuhören und hierbei nicht auf fremde Stimmen, Vorstellungen und Ideale zu hören, sondern sich selbst zu lauschen und dabei auch Gefühle und Bedürfnisse zu entdecken oder erahnen, zu denen man im Moment vielleicht (noch) keinen Zugang gefunden hat.

„Orgasmisch“ heißt hierbei (entgegen meiner ersten Interpretation) nicht OrgasMUSS. Das Orgasmusziel ist sowohl bei partnerschaftlichem Sex als auch beim Solo-Sex häufig omnipräsent, dabei wird die Aufmerksamkeit auf die Zukunft gerichtet und kann folglich nicht im Hier und Jetzt sein. Irgendwie ein guter Punkt, oder?

Ein zweiter Teil des (Gruppen-) Coachings besteht aus dem Austausch mit anderen – ehrlich gesagt der Teil, auf den ich eigenbrötlerisch und selbstbezogen gerne verzichtet hätte, wäre er freiwillig gewesen. Ich meine, hat irgendjemand von euch Lust, sich mit völlig Fremden über Selbstliebe-Praxis, Unsicherheiten, Herausforderungen und Wow-Momente auszutauschen?
Hatte ich jedenfalls nicht, habe ich aber in den vier Wochen Coaching total zu schätzen gelernt. Vivien und Mara, die beiden Gründerinnen von Organsmic Woman haben einen wirklich schönen Rahmen geschaffen, in dem unsere Kleingruppe sich jede Woche über die vergangenen Tage austauschen konnte.
Ich war sehr überrascht, aber es hat eine (absolut vorhandene) andere Qualität, mit Fremden über Intimes zu sprechen als mit Vertrauten und der Austausch miteinander hat mich jedes Mal beflügelt in die nächste Selbstliebe-Woche getragen.

Viven und Mara leisten mit ihrer Arbeit einen absoluten Mehrwert und gehen achtsam, leidenschaftlich und offenherzig mit bestem Beispiel voran was das Thema Selbstliebe anbelangt.”

Den ganzen Artikel kannst du auf im Online-Magazin Im Gegenteil nachlesen.

Weibliche Masturbation

Gianna Bacio Hand drauf
Weibliche Masturbation

 

Gianna Bacio ist Sexualpädagogin, Autorin und Moderatorin. Und sie hat ein kleines Büchlein verfasst: „Hand Drauf! Ein Plädoyer für die weibliche Masturbation“.

Über ihre Beweggründe schreibt sie: „Meine Vision ist es, Frauen in ihrer Kraft zu sehen, leidenschaftlich und vor Lebensenergie nur so sprühend. Dazu hilft uns die Gemeinschaft oder auch Sisterhood mit anderen Frauen, denn sie macht uns stark, mutig und bringt Freude.“ Und damit ist sie natürlich unbedingt eine Orgasmic Woman!

Wie der Titel des Buchs schon sagt, spricht sie sich für die Masturbation aus. Sie erzählt erstmal etwas über die Geschichte der Masturbation, ihrer eigenen und der allgemeinen, und geht auf Fragen ein. Dann stellt sie eine Liste von Gründen auf, warum wir masturbieren sollten, gibt auch eine kleine Einführung in Anatomie und Sprache für die weiblichen Genitalien und beschreibt schließlich kleine Übungen zur Erkundung der Vulvina, zum Beckenbodentraining und zur Masturbation.

Ich finde in diesem Buch gibt es einiges zu entdecken und viel Inspiration für die Forschung zu Hause! Also, in diesem Sinne „Hand drauf!“

Erfahrungsbericht Alexandra

Alexandra Evans Testimonial

Alexandra hat ein Individuelles Orgasmic Woman Coaching bei Vivien gemacht und teilt hier ihre Erfahrungen:

„Ich hatte total Lust noch tiefer in meinen Schoßraum einzutauchen … und durch die Berührung meiner Yoni zu meinem Sein als Frau zu finden.
Vivien hat mich da unglaublich achtsam hindurch begleitet, weil ich an Traumen gekommen bin, dich ich dachte schon verarbeitet zu haben …

Allein durch die Aufgabe im Coaching sich täglich 15 Minuten Zeit zu nehmen die Hände aufzulegen, in Entspannung, reinzufühlen wie geht es meinem Unterleib … was braucht er … und ich bin bei weitem noch nicht bei dem Thema Masturbation und Berührung … ich bin ganz am Anfang in ein achtsames sinnliches Hinfühlen. … Wir sind immer auch am Anfang und wir sind immer auch SchülerInnen.

Eine Begleitung ist ja auch immer dazu da, um in die Tiefe zu gehen und Schatten anzuschauen.
Es darf da sein! Und wenn wir uns erlauben diese Schatten und diese hässlichen giftigen Fratzen genauso da sein lassen, wie das Achtsame, Liebevolle, Lebenslustige, dann empfinde ich mich als frei.

Und auch das hatte mit diesem Coaching zu tun: In den Schoßraum zu atmen, und diese Macht zu leben, zu fühlen und auszudrücken, anstatt sie zu unterdrücken! Ich habe unglaublich viel gelernt in diesen Tagen!
Und glaubt mir, ich kam in den letzten Wochen so so so an einen Ort in mir selbst, den ich nicht mal annähernd mir hätte träumen lassen … einfach nur durch Beständigkeit, Dranbleiben und Erlauben alles da sein zu lassen.

Und da hilft mir gute professionelle Begleitung. Ich habe viele Dinge angeschaut, hochgeholt, für die ich definitiv auch Begleitung gebraucht habe. …
Kein Geld dieser Welt sollte ein Grund sein dieses Gefühl nicht zu fühlen!

Dieses Orgasmic Woman Coaching erlaubt mir unerhofft und überraschenderweise so viel Tiefe und tiefe Entspannung.

Vielen Dank Vivien für diese liebevolle Begleitung, die mich wirklich beeindruckt hat.”

Erfahrungsbericht Cleo

Erfahrungsbericht Testimonial

Cleo Libro hat an dem Orgasmic Woman Coaching mit der Online-Gruppe teilgenommen und teilt hier ihre Erfahrungen:

„Ich befürchte, ich kann in Worten nicht ausdrücken, wie absolut gut es ist, eigene Masturbation-Erlebnisse vor anderen Menschen in Worten auszudrücken. Ich weiß, ich weiß, vor ein paar Monaten wäre ich da auch noch ein wenig skeptisch gewesen. Aber der Austausch, den ich in unserer Gruppe erlebt habe, war wirklich mal ein Inbegriff von wholsesome content.

Mara und Vivien von Orgasmic Woman gingen als Leitung uns vier Coachees nicht einfach voraus und wir probierten brav alles aus, was im Coachingprogramm stand. Nein, ich habe die beiden mehr als Teil der Gruppe wahrgenommen. Mit Kommunikation auf Augenhöhe, sehr respektvollem Umgang miteinander und uns und mit haargenau so viel Neugier bei der Sache wie wir. Aus den Gesprächen ging, so war meine Empfindung, jede mit neuen Impulsen für sich heraus und startete damit in die nächste Selbstliebe-Forschungswoche.

Ich möchte nicht noch einmal unterschätzen, wie gut das Fragen stellen tut. Das Zuhören und Mitteilen und das Spüren warmer Akzeptanz durch die Gruppe. Masturbations-Talk verbindet. Besonders in einem Raum, in dem ich das Gefühl vermittelt bekomme „richtig“ zu sein und keine Angst vor oversharing Vorwürfen haben muss. Diese Atmosphäre haben wir jede Woche aufs Neue gemeinsam kreiert und ich bin nicht nur ein bisschen stolz darauf! Kein Wunder, dass ich mich nach dem Abschied mehr als nur ein wenig melancholisch fühle.

So viel zu meiner Befürchtung auf einem Plateau gestrandet zu sein. Ich denke, ich kann bald weitere Fortschritte machen. Auf meiner Suche nach genau dem einen bekannten Orgasmus, ist mir stattdessen die Vielfalt begegnet. Ich habe mithilfe von Orgasmic Woman und unserer Gruppe über den Tellerrand geblickt und mir gefällt, was ich sehe. Ich möchte für einen Moment in der Esstisch-Analogie bleiben, um mein Fazit zu ziehen.

Worum geht es mir eigentlich? Esse ich nur, um mich satt zu fühlen oder habe ich Lust, mich von meinem Appetit inspirieren zu lassen, um sowohl die Zubereitung als auch das Essen an sich zu genießen? Ja, die Sättigung ist, was mich am Leben hält, aber der Genuss auf dem Weg dorthin kann den Unterschied ausmachen zwischen leidenschaftlichem Schmausen und schierer Nahrungsaufnahme.

Ich will es in Zukunft mit Masturbation so halten, wie ich es schon in der Kulinarik verstanden habe. Denn ich bereite auch für mich alleine köstliche und aufwendige Speisen zu, nicht nur, wenn jemand mitisst. Warum also sollte ich das in meiner Sexualität nicht auch so halten? Wenn ich eines innerhalb des letzten Monats über meine Lust verstanden habe, dann ist es: Bin ich eine wenig engagierte bis maximal mittelmäßige Liebhaberin für mich selbst, sollte ich mich nicht weiter über unterwältigende Orgasmen wundern.”

Den ganzen Artikel kannst du auf Cleos Blog nachlesen.

Anleitung zum Forschen

Entfalte dein erotisches Potential Sheri Winston
Anleitung zum Forschen

 

Das Buch „Entfalte dein erotisches Potential. Landkarte zur Erkundung der weiblichen Sexualität“ von Sheri Winston empfehlen wir gerne Frauen bzw. Menschen mit Vulvina, die über die Selbstliebe ihre Sexualität erforschen wollen.

Es bietet von allgemeinen und kulturellen Zusammenhängen, über Anatomie und Überlegungen wie Erregung und Orgasmus funktioniert, bis hin zu konkreten Übungen zur Erforschung der eigenen Sexualität viele Grundlagen und darüber hinausgehende Inspirationen.

Durch die vielen Bilder, Zeichnungen und grafischen Elemente wie Kästen mit besonderen Inhalten oder Zusammenfassungen, Zitate oder ähnliches ist es sehr abwechslungsreich und leicht zu lesen.
Auch Männer werden angesprochen, um die weibliche Sexualität besser verstehen zu lernen.

Ein kleiner Hinweis zum Schluss: Das Buch ist heteronormativ geschrieben und es hat spirituell tantrische Aspekte. Wenn du damit nichts anfangen kannst, kannst du aber von den übrigen Inhalten sicherlich trotzdem noch ganz viel für dich mitnehmen.

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Unser Tipp für die körperliche Selbstliebe!⁠ ⁠

Sich zu schütteln ist eine wunderbare Möglichkeit, um den ganzen Körper zu aktivieren, so dass du dich bei der körperlichen Selbstliebe intensiver spüren kannst.⁠

Du kannst das Schütteln aus deinen Beinen heraus entstehen und sich dann in den ganzen Körper ausbreiten lassen.
Mach es in der Intensität, wie es sich gut anfühlt. Es können ganz kleine, leichte Bewegungen sein. Du kannst dich aber natürlich auch ganz kräftig und wild schütteln.

Beim Schütteln kannst du auch alles bewegen, was dich mental und emotional beschäftigt, was vielleicht noch in dir festsitzt, damit du dich dann in der Selbstliebe ganz auf dein körperliches Spüren konzentrieren kannst.⁠

Viel Freude dabei!⁠